• Sigmar Gabriel spricht von einem Erfolg, weil sich Israel und der Iran bereit für Verhandlungen zeigen.
  • Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu versuche, den Nahen Osten neu zu regeln, so Gabriel.
  • Am Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe in Kraft getreten.

Nach den gegenseitigen militärischen Angriffen zwischen Israel und dem Iran zeigt sich der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel zuversichtlich. Der Vorsitzende der Atlantikbrücke sagte MDR AKTUELL, es sei ein großer Erfolg, dass alle bereit seien, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das sei auch der Verdienst von US-Präsident Donald Trump.

Nun komme es darauf an, Sicherheit zu erreichen, dass der Iran nicht heimlich sein Atomprogramm fortsetze. Zum Eingriff der Amerikaner in den Konflikt sagte Gabriel, wenn etwas gelinge, erkläre man es hinterher immer als Strategie. Wer eine habe, sei Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu. "Es ist ihm gelungen, die USA zu überzeugen, mit den Waffensystemen einzugreifen, die Israel selbst nicht hat", so Gabriel. Netanjahu versuche insgesamt, die Chance zu nutzen, den Nahen Osten komplett neu zu regeln.

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Um wirklich Ruhe in der Region zu bekommen, müsse aber auch der Krieg in Gaza beendet werden, sagte Gabriel weiter. Netanjahu habe die Absicht, den Kern des Palästinenserstaates zu annektieren. "Wenn das kein Sprengstoff für den Nahen Osten ist, dann weiß ich auch nicht."

Seit Dienstag Waffenruhe zwischen Israel und Iran

Am Dienstag war nach zwölf Tagen Krieg eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft getreten. Israel hatte am 13. Juni einen Großangriff auf den Iran gestartet und bombardierte seitdem insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen in dem Land. 

Der Iran attackierte Israel seither im Gegenzug mit Raketen und Drohnen. Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen und die iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan angegriffen. Der Iran attackierte daraufhin am Montag die US-Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar. 

Israel hatte seinen Angriff auf den Iran mit dem fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm des Landes begründet. Israel und westliche Staaten werfen dem Iran seit Jahren vor, nach Atomwaffen zu streben, was Teheran bestreitet. 

MDR/AFP (smk)

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