Die Baupreise in Deutschland sind erneut deutlich gestiegen. Neben Zimmer- und Holzbauarbeiten hat sich vor allem der Einbau von Anlagen wie Wärmepumpen verteuert. Der Anstieg liegt über der Inflationsrate.

Die Preise für den Bau neuer Wohnungen in Deutschland steigen schneller als die allgemeinen Verbraucherpreise. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich im Mai um 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt heute zu seiner vierteljährlichen Auswertung mitteilte. Zum Vergleich: Die Inflationsrate lag im Mai bei 2,1 Prozent.

Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten im Mai 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Betonarbeiten verteuerten sich dabei um 1,6 Prozent. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 1,5 Prozent an. Für Dachdeckungsarbeiten mussten 4,5 Prozent mehr bezahlt werden, für Erdarbeiten 3,8 Prozent mehr. Für Zimmer- und Holzbauarbeiten wurden 4,8 Prozent mehr verlangt. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 3,7 Prozent zu.

Bei Heiz- und zentralen Wassererwärmungsanlagen - wozu etwa Wärmepumpen gehören - gab es ein überdurchschnittliches Plus von 4,5 Prozent. Für Metallbauarbeiten mussten 2,0 Prozent mehr bezahlt werden. Bei Elektro-, Sicherheits- und Informationstechnischen Anlagen - darunter fallen zum Beispiel Elektro-Warmwasserbereiter und Kommunikationsanlagen - nahmen sie um 5,7 Prozent zu.

Auch Bürogebäude teurer

"Für die Bauwirtschaft und auch für die Bundesregierung sind das keine guten Nachrichten: Bauen verteuert sich weiterhin, und zwar recht kräftig", sagte der Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. Die Koalitionäre von Union und SPD wollen den Wohnungsbau ankurbeln - etwa durch eine Rekordsumme für den sozialen Wohnungsbau. Zudem sollen viele Milliarden in die Modernisierung der Infrastruktur gesteckt werden.

Die Kosten am Bau sind vor allem ab 2022 erheblich gestiegen, als sich nach dem russischen Überfall auf die Ukraine viele Rohstoffe und Energie massiv verteuerten. Dämpfend auf die Teuerung dürfte sich dagegen die zurückhaltende private Nachfrage nach Neubauprojekten wegen gestiegener Bau- und auch der Finanzierungskosten auswirken.

Neben den Preisen für Wohngebäude sind auch die Preise für Büro- und Betriebsgebäude gestiegen. Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im Mai um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat, für Betriebsgebäude um 3,4 Prozent. Im Straßenbau erhöhten sie sich um 4,4 Prozent.

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