Die US-Wettbewerbshüter haben den Weg für die milliardenschwere Übernahme von UScellular durch T-Mobile freigemacht. Zuvor hatte die Telekom-Tochter ihre Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration auf Druck aus Washington beendet.

Die US-Wettbewerbsbehörde hat den Weg für die 4,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme von UScellular durch T-Mobile US, die Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, geebnet.

Eine Konsolidierung unter den Mobilfunkanbietern sei zwar bedenklich, teilte die Leiterin der Kartellrechtsabteilung des US-Justizministeriums, Gail Slater, mit. Die Kunden von UScellular würden durch die Übernahme jedoch einen zuverlässigeren Dienst erhalten.

Die Wettbewerbsposition der Firma sei nicht mehr zu halten, was zu einem sinkenden Wert für die Kunden führe. Die Transaktion biete ihnen hingegen die Hoffnung auf die Vorteile eines robusteren Mobilfunknetzes.

T-Mobile gab Diversitäts-Programme auf

Am Tag zuvor hatte T-Mobile unter dem Druck der US-Regierung ihre Diversitäts-Initiativen komplett aufgegeben. Sie würden "nicht nur vom Namen her, sondern auch in der Substanz" beendet, hieß es in einem Brief an die US-Telekommunikationsaufsicht FCC. Es werde keine individuellen Rollen oder Teams mehr geben, die sich mit DEI ("Diversity, Equity, Inclusion") befassen, hieß es. Zudem würden alle Verweise auf DEI auf den US-Websites von T-Mobile und aus Schulungsmaterialien für Mitarbeiter entfernt.

Abgesehen von der nun erfolgten Genehmigung der FCC für den Kauf des Mobilfunkgeschäfts von UScellular wartet T-Mobile auf die Genehmigung für eine Transaktion zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem Finanzinvestor KKR zur Übernahme des Internetdienst-Anbieters Metronet.

In den vergangenen Monaten hatte sich bereits gezeigt, dass die FCC in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump solche Transaktionen nur nach dem Verzicht auf Diversitäts-Programme durchwinkt. So wurde der Deal von T-Mobile US mit dem Kabelnetzbetreiber Lumos im April erst genehmigt, nachdem die Telekom-Tochter einen ersten Schritt zur Aufgabe der Diversitäts-Initiativen machte.

Der von Trump eingesetzte FCC-Chef Brendan Carr hatte gegen verschiedene Unternehmen Ermittlungen wegen deren DEI-Programmen eingeleitet. Carr lobte diesen Schritt von T-Mobile US.

US-Politik gegen Diversitätsprogramme

Die Abschaffung von Diversitätsprogrammen ist eines der Ziele Trumps. Er hatte kurz nach seinem Amtsantritt teils jahrzehntealte Regelungen gekippt, mit denen Chancengleichheit und eine ausgewogene Besetzung der Belegschaft hinsichtlich Merkmalen wie Hautfarbe, Geschlecht und Religion erreicht werden sollen.

Mit Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion sollen benachteiligte Personengruppen gefördert werden. Trump und seine Republikanische Partei behaupten, dass dadurch andere diskriminiert würden und die Kompetenz leide.

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