Der Mindestlohn soll steigen, nach dem Willen der dafür zuständigen Kommission auf 14,60 Euro pro Stunde. Eine neue Statistik zeigt, dass besonders Frauen und ostdeutsche Beschäftigte davon profitieren würden.
Die geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns würde deutschlandweit Beschäftigen in rund 6,6 Millionen Jobs zugutekommen, so das Statistische Bundesamt. Demnach liegt derzeit fast jedes sechste Beschäftigungsverhältnis (17 Prozent) unterhalb des ab 2026 geplanten Mindestlohns von 13,90 Euro pro Stunde.
Die Mindestlohnkommission hatte sich Ende Juni darauf geeinigt, dass der Mindestlohn bis Anfang 2027 in zwei Schritten um 1,78 Euro auf 14,60 Euro pro Stunde steigen soll. Aktuell liegt die Lohnuntergrenze bei 12,82 Euro. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte an, der Empfehlung folgen zu wollen.
Frauen profitieren deutlich mehr als Männer
Frauen würden demnach überdurchschnittlich häufig von der kommenden Mindestlohnerhöhung profitieren: In rund 20 Prozent der von Frauen ausgeübten Jobs würde sich der Stundenverdienst erhöhen, bei Männern wären es nur rund 14 Prozent, so das Statistische Bundesamt.
Bei den Branchen ist laut den Statistikern besonders das Gastgewerbe betroffen. Hier profitieren 56 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse von der geplanten Mindestlohnerhöhung. In der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei sind es 43 Prozent. Auch der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung würde mit rund 40 Prozent stark profitieren.
Unter den geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen würden 59 Prozent durch einen höheren Mindestlohn mehr verdienen, bei Teilzeitbeschäftigten wären es nur rund 16 Prozent und bei Vollzeit sechs Prozent.
Ostdeutsche Länder mit hohen Anteil
Auch regional zeigten sich Unterschiede: In Ostdeutschland liegt der Anteil der betroffenen Beschäftigungsverhältnisse mit rund 20 Prozent deutlich höher als in Westdeutschland mit rund 16 Prozent. Über alle Bundesländer hinweg weist Mecklenburg-Vorpommern mit 22 Prozent den höchsten Anteil an betroffenen Jobs auf, gefolgt von Sachsen (21 Prozent), Sachsen-Anhalt (19,7 Prozent) und Thüringen (19 Prozent).
Hamburg hat mit 14 Prozent den geringsten Anteil. Auch in Bayern (14,6 Prozent), Baden-Württemberg (15 Prozent) und in Berlin (15,5 Prozent) würde die kommenden Mindestlohnerhöhung den Beschäftigten unterdurchschnittlich zugutekommen, teilte das Statistikamt auf Anfrage mit.
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