- Der "Boomer-Soli" soll eine Soderabgabe auf alle Alterseinkünfte sein.
- Der Vorschlag zielt darauf ab, Renten zu stabilisieren ohne Belastung der Jungen.
- Ein zweiter Vorschlag ist, die Anwartschaften umzuverteilen.
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schlägt einen sogenannten "Boomer-Soli" vor, um die durch den Eintritt der geburtenstarken "Babyboomer"-Jahrgänge in den Ruhestand strapazierten Rentenkassen zu entlasten.
Einem DIW-Bericht zufolge handelt es sich beim "Boomer-Soli" um eine Sonderabgabe auf alle Alterseinkünfte ab einer gewissen Höhe. Belastet würde demnach vor allem das oberste Einkommensfünftel. Es werden Freibeträge vorgeschlagen. Das Geld soll nicht in den Bundeshaushalt fließen, sondern in ein neu geschaffenes Sondervermögen, "das für die Umverteilung der Alterseinkünfte geschaffen wird und nur für deren Zweck verwendet werden darf."
Renten stabilisieren ohne Belastung der Jungen
Nach Auffassung der DIW-Fachleute könnten die Renten auf diese Weise stabilisiert werden, ohne die Jüngeren direkt mehr zu belasten. Die Experten argumentieren zudem, dass der "Boomer-Soli" unmittelbar umsetzbar wäre.
Die sogenannten Babyboomer der Geburtsjahrgänge der 1950er und 60er Jahre gehen in den kommenden Jahren nach und nach in den Ruhestand. Das umlagefinanzierte Rentensystem in Deutschland gerät dadurch zunehmend unter Druck, betonen die Experten des Berliner Wirtschaftsinstituts.
Zweiter Vorschlag: Anwartschaften umverteilen
In seinem aktuellen Wochenbericht macht das DIW insgesamt zwei Reformvorschläge, die zu einer Umverteilung innerhalb der älteren Generationen führen würden. Der zweite Vorschlag sieht vor, Rentenanwartschaften umzuverteilen. Demnach sollten niedrige Renten aufgewertet und höhere Renten abgewertet werden. Das ließe sich aber nur langfristig realisieren, so das Institut.
Nach Einschätzung der DIW-Experten bedeutet es große finanzielle Herausforderungen, die Sicherungsfunktion der Rente zu erhalten, den Lebensstandard im Alter zu garantieren und gleichzeitig die Finanzierung zu stemmen. Eine Sonderabgabe auf alle Alterseinkünfte könnte dabei ein wichtiger Baustein sein.
Union und SPD wollen in den nächsten Wochen eine künftige Absicherung des Rentenniveaus für die kommenden Jahre auf den Weg bringen.
dpa (dni)
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