Donald Trump hat eine Leidenschaft für Diät-Cola. Selbst durch einen Boykott-Aufruf zerbrach die Beziehung nicht - und der Getränke-Gigant pflegt das Verhältnis zum US-Präsidenten.

Donald Trump liebt Coca-Cola - genauer gesagt Diet Coke. Zwölf Dosen trinkt er dem Vernehmen nach am Tag. Die Besessenheit geht so weit, dass der US-Präsident nun ankündigte, Coca-Cola in den USA werde seine Rezeptur ändern. Statt Maissirup werde wie in vielen anderen Ländern bald wieder Rohrzucker verwendet. "Es ist einfach besser", so Trump. Doch es dürfte gar nicht um sein Lieblingsgetränk, sondern um Standard-Cola gehen. Der Konzern reagierte zurückhaltend, versicherte aber: Man schätze Trumps Enthusiasmus für die Marke.

Die Beziehung Trumps zu seiner Diät-Cola ist tief. Sie enthält die klassischen Elemente einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte: Begehren und Sehnsucht, Streit und Versöhnung. Selbst als Trump tief enttäuscht zum Boykott von Cola aufrief, konnte er nicht von ihr lassen.

Öffentlich wurde die Beziehung im Oktober 2012. Trump war etwas aufgefallen. "Ich habe noch nie einen dünnen Menschen Diet Coke trinken sehen", twitterte er. Drei Tage später stellte er die Frage: "Je mehr Diet Coke, Diet Pepsi etc. man trinkt, desto mehr nimmt man zu?" Am nächsten Taq kam er zum Ergebnis: "Der Tweet zu Diet Coke hatte eine riesige Resonanz - verdammt, ich wünschte, das Zeug würde wirken."

Mit anderen Worten: Der spätere Präsident der Vereinigten Staaten war offenbar irrtümlich davon ausgegangen, dass er durch das Trinken von Diät-Cola Gewicht verliert. Doch trotz des Missverständnisses versicherte er: "Ich werde den Mist weiter trinken." Doch die Sache ließ ihn immer noch nicht los. Sechs Tage später das Fazit: "Seien wir ehrlich - das Zeug funktioniert einfach nicht. Es macht nur hungrig."

Roter Knopf am Schreibtisch

Doch Trump blieb seiner Cola treu. Als er 2016 Kandidat der Republikaner bei den Präsidentschaftswahlen geworden war, postete er auf Instagram ein Bild in einem Flugzeug - nicht etwa mit Champagner, sondern mit Big Mac, Fritten und Diet Coke.

Nachdem Trump ins Weiße Haus gezogen war, ließ er einen roten Knopf an seinem Schreibtisch im Oval Office installieren. Ein Journalist der "Financial Times" witzelte bei einem Interview mit Trump im Oval Office, ob dieser Knopf etwas mit offiziellen Aufgaben des Präsidenten zu tun habe - wie etwa dem Auslösen einer Atombombe. "Nein, nein, das denken alle", sagte Trump, bevor er sich vorbeugte und den Knopf drückte. Herein kam ein Butler mit Cola.

Zur Beziehungskrise kam es 2021, nachdem Trump die Wahl gegen Joe Biden verloren hatte. Der Konzern hatte die Erstürmung des Kapitols durch Anhänger Trumps als "Verstoß gegen die Ideale der amerikanischen Demokratie" bezeichnet und eine "friedliche Machtübergabe" gefordert. Trump hatte seine Niederlage nicht anerkannt und behauptet, Biden habe betrogen.

Ironischerweise trank Trump eine Diet Coke, als er die Stürmung des Kapitols im Fernsehen sah. Das geht aus Dokumenten hervor, die später von einem Sonderermittler veröffentlicht wurden. Die ehemalige Fotografin des Weißen Hauses, Shealah Craighead, sagte vor einem Untersuchungsausschuss, dass Trump während der Dreharbeiten zu einem Video nach den Ausschreitungen, in dem er seinen Rücktritt bekannt gab, immer wieder Verzögerungstaktiken anwandte - und dabei auch auf seine geliebte Diet Coke zurückgriff. Trump habe wiederholt Cola bestellt und nach Handtüchern gefragt, um sich den Schweiß abzuwischen. Doch schließlich zog Trump aus dem Weißen Haus, und sein Nachfolger Biden ließ den Cola-Knopf ausbauen.

Die Beziehung hält

Derweil kriselte es weiter zwischen Trump und dem Brausehersteller. Coca-Cola kritisierte Trumps Republikaner wegen einer Wahlrechtsverschärfung in Georgia - der Konzern hat in dem Bundesstaat seinen Sitz. Trump war so wütend, dass er zum Boykott aufrief. Doch die Beziehung zerbrach auch daran nicht. In Trumps Ressort Mar-a-Lago, in seinen Hotels und Goldclubs wurde weiter Cola serviert. Und auch Trump schlürfte weiterhin Diet Coke.

Nachdem Trump 2024 die Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte, kam es zur Versöhnung. Coca-Cola-Chef James Quincey überreichte Trump eine Flasche Diet Coke - extra gestaltet für die Amtseinführung. Und auch den roten Knopf im Oval Office hat Trump wieder einbauen lassen.

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