Nach einem euphorischen Tag an der Wall Street folgt nun ein Dämpfer in Form der gestiegenen Erzeugerpreise. Dies könnte auf ein nahendes Anziehen der Inflation hindeuten, was keine guten Aussichten für aggressive Zinssenkungen gibt.
Unerwartet hohe US-Erzeugerpreise haben am Donnerstag die Zinssenkungshoffnungen der Anleger gedämpft. An der Wall Street schlossen die wichtigsten Indizes kaum verändert: der US-Standardwerteindex Dow Jones mit 44.911 Punkten, der technologielastige Nasdaq bei 21.711 Zählern und der breit gefasste S&P 500 auf 6469 Stellen. Für den S&P reichte es trotzdem zu einem weiteren Schlussrekord.
Einem Bericht des US-Arbeitsministeriums zufolge stiegen die Erzeugerpreise im Juli so stark wie seit drei Jahren nicht mehr, was auf einen bevorstehenden breiten Inflationsanstieg hindeuten könnte. Zudem fiel die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Die Daten schürten am Markt Zweifel, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen bald aggressiv senken könnte.
Die Folgerung sei, dass die Fed im September eine Zinssenkung um 25 Basispunkte vornehmen werde, sagte Thierry Wizman, globaler Devisen- und Zinsstratege bei der Macquarie Group. "Aber es wird eine 'hawkish' Senkung sein." Es sei noch viel zu früh für die Fed, den Markt auf einen längeren Lockerungszyklus einzustimmen.
Dollar legt zu
Am Devisenmarkt legte der Dollar zu. Der Dollar-Index, der den Greenback zu einem Korb anderer Währungen misst, stieg um 0,5 Prozent. Der Euro fiel im Gegenzug um 0,5 Prozent auf 1,1648 Dollar.
Am Ölmarkt stiegen die Preise hingegen. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent verteuerte sich um zwei Prozent auf 66,93 Dollar. Der Goldpreis gab um 0,6 Prozent auf 3335 Dollar je Feinunze nach.
Bei den Einzelwerten brachen die Aktien des Landmaschinenherstellers Deere & Co um 6,8 Prozent ein. Das Unternehmen meldete einen geringeren Quartalsgewinn und engte seine Jahresprognose ein, wobei es auf die Auswirkungen von Zöllen verwies.
Tapestry stürzt ab
Noch stärker traf es die Papiere von Tapestry. Die Aktien des "Coach"-Handtaschenherstellers stürzten um 15,7 Prozent ab, nachdem das Unternehmen eine Jahresprognose unter den Erwartungen der Analysten abgegeben hatte.
Die Papiere von Cisco Systems verloren 1,6 Prozent. Die Prognose des Netzwerkausrüsters entsprach zwar weitgehend den Erwartungen, konnte die Anleger jedoch nicht überzeugen.
Im späten Handel rückte Intel in den Fokus der Händler. Einer Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge erwägt die US-Regierung den Einstieg bei dem Chiphersteller. Die Intel-Aktie schloss mit einem Plus von 7,4 Prozent.
Mehr über das heutige Börsengeschehen lesen Sie hier.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.