Nach den zurückhaltenden Aussagen der Fed zu einer Zinssenkung im Dezember sorgen die Quartalszahlen von Amazon und Apple wieder für bessere Laune und steigende Kurse an der Wall Street. Der Goldpreis zieht sich wieder unter die Marke von 4000 Dollar zurück.
Nach einem wackligen Verlauf haben zum Wochenschluss an der Wall Street die Optimisten die Oberhand behalten. Die Indizes schlossen gleichwohl deutlich unter den Tageshochs. Starke Quartalszahlen der beiden Technologieschwergewichte Amazon und Apple hatten gleich zu Beginn für Kauflaune und steigende Indizes gesorgt, die im Verlauf aber zwischenzeitlich teils in negatives Terrain zurückfielen.
Die Geschäftszahlen von Apple und Amazon hätten für Erleichterung gesorgt, nachdem zuletzt übermäßige Ausgaben der Technologiegiganten für Künstliche Intelligenz hier und da für Verunsicherung gesorgt hätten, hieß es im Handel. Am Donnerstag hatten beispielsweise die Kurse von Meta Platforms und Microsoft auch unter Prognosen für hohe KI-Investitionen gelitten. Neue Konjunkturdaten spielten kaum eine Rolle. Trotz des weiter herrschenden Shutdowns wurden Einkaufsmanagerdaten aus dem Großraum Chicago veröffentlicht. Sie fielen zwar besser als erwartet aus, liegen aber immer noch deutlich unter der Schwelle, die Wachstum anzeigt.
Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 47.563 Punkte. Der S&P-500 zog um 0,3 Prozent an, die Nasdaq-Indizes gewannen bis zu 0,6 Prozent. Nach ersten Angaben standen an der Nyse 1647 (Donnerstag: 977) Kursgewinnern 1124 (1800) Kursverlierer gegenüber. 60 (57) Aktien schlossen unverändert.
Goldpreis wieder unter 4000er-Marke
Am Anleihemarkt kehrte kursmäßig wieder mehr Ruhe ein, nachdem die Renditen an den beiden Vortagen in Reaktion auf die jüngsten zurückhaltenden Aussagen der US-Notenbank zu einer möglichen weiteren Zinssenkung im Dezember deutlicher gestiegen waren. Die Zehnjahresrendite verharrte bei 4,10 Prozent.
Der Dollar setzte seine Aufwärtsbewegung fort, der Euro wurde zuletzt im US-Handel mit 1,1527 Dollar gehandelt. Der Goldpreis gab nach dem kräftigeren Erholungsschub am Vortag wieder nach. Die Feinunze verbilligte sich um 1 Prozent auf 3998 Dollar.
Beim Öl tat sich wenig, die Preise stiegen um knapp ein halbes Prozent vor dem Treffen der Gruppe Opec+ am Wochenende. Der Markt habe eine weitere moderate Produktionssteigerung für Dezember weitgehend eingepreist, sagten Marktteilnehmer.
Amazon im Höhenflug - Apple leicht im Minus
Amazon schossen um 9,7 Prozent nach oben. Der Online-Riese hatte auf breiter Front die Erwartungen an seine Quartalszahlen übertroffen. Bei Apple ragte insbesondere die Prognose für das Umsatzwachstum im wichtigen Weihnachtsquartal heraus, daneben wurde für das Quartal ein Rekordumsatz berichtet. Allerdings bremsten auch Lieferengpässe, weshalb das iPhone-Geschäft die Erwartungen nicht ganz erfüllte. Die Aktie gab nah an ihrem Allzeithoch um 0,4 Prozent nach.
Niedrigere Ölpreise bescherten Chevron (Kurs +2,7%) und Exxon Mobil (-0,3%) im dritten Quartal Gewinnrückgänge. Chevron überbot die Markterwartungen bei Gewinn und Umsatz, Exxon dagegen nur beim Gewinn. Beide Unternehmen kündigten an, die Produktion weiter hochzufahren. Der Pharmakonzern Abbvie erhöhte zwar seine Prognose nach guten Quartalszahlen, die Aktie verbilligte sich aber trotzdem um 4,4 Prozent. Im Handel war davon die Rede, dass nicht alle Geschäftsbereiche überzeugten und dass der Markt sehr hohe Erwartungen gehabt habe.
Für Netflix ging es um 2,7 Prozent aufwärts. Der Streaming-Dienst hat einen 1:10-Aktiensplit angekündigt, der am 14. November umgesetzt wird. Damit soll die Aktie optisch billiger und attraktiver werden. Derweil bereitet Netflix laut einem Agenturbericht eine Offerte für das Studio- und Streaming-Geschäft von Warner Bros Discovery vor, was deren Aktie um 3,8 Prozent antrieb.
Die Aktie der Kryptobörse Coinbase Global verteuert sich um 4,5 Prozent, nachdem Drittquartalszahlen besser ausfielen als gedacht. Western Digital machten einen Satz um 8,8 Prozent. Der Datenspeicherexperte glänzt dank des KI-Booms mit starken Drittquartalszahlen. Auch Reddit überzeugte in der dritten Periode, der Kurs der Social-Media-Gesellschaft zog um 7,5 Prozent an.
Cloudflare legten um 13,9 Prozent zu, der IT-Sicherheitsanbieter überbot die Konsensschätzungen. Roku machten 6,0 Prozent gut, nachdem das Video-Streamingunternehmen neben unerwartet guten Zahlen auch mit einem erhöhten Ausblick aufgewartet hatte. First Solar meldete einen höheren Gewinn und ein Rekordverkaufsvolumen, senkte aber gleichwohl die Jahresprognose. Die Aktie schnellte trotzdem um 14,2 Prozent nach oben.
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