Zwei von drei Krankenhäusern in Deutschland haben im vergangenen Jahr Verluste geschrieben. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf den „Krankenhaus-Barometer“ 2025 berichtet, stieg der Anteil der Kliniken mit einem Jahresfehlbetrag gegenüber 2023 nochmals um fünf Prozentpunkte an. Dagegen hätten 2024 nur 34 Prozent der Kliniken einen Überschuss oder ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaftet.

Für 2025 gehen die Kliniken in der Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) von einer nochmaligen Verschlechterung aus: Im jetzt zu Ende gehenden Jahr erwarten demnach 70 Prozent der Krankenhäuser einen Verlust und lediglich 30 Prozent ein Plus oder ein ausgeglichenes Ergebnis.

DKG-Chef Gerald Gaß sprach von alarmierenden Zahlen. Der wirtschaftliche Druck, der auf den Krankenhäusern laste, schränke deren Möglichkeiten für notwendige Investitionen in Modernisierung und Digitalisierung ein. „Wir steuern sehenden Auges auf eine Situation zu, die dramatische Auswirkungen auf die Krankenhauslandschaft in Deutschland haben wird“, warnte der Verbandschef. Die Folgen würden auch für die Patienten spürbar sein. „Eine Wartelistenmedizin wird dann auch in Deutschland zur Realität.“

Die Ergebnisse des „Krankenhaus-Barometers“ 2025 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten, die von Mitte Mai bis Mitte Juli 2025 durchgeführt worden ist. Daran beteiligten sich insgesamt 376 Krankenhäuser.

Schließungen und Zusammenlegungen wahrscheinlich

Zuletzt warnte auch die Unternehmensberatung Roland Berger vor der dramatischen Lage von Deutschlands Kliniken. Wahrscheinliche Folge der Krankenhauskrise werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung mehr Fusionen und weitere Schließungen sein.

Roland Berger erwartet größere Transformationen: „Um aus der Misere herauszukommen, reduzieren Krankenhäuser die Zahl ihrer Standorte, ändern ihr Leistungsportfolio, und investieren in den Ausbau der ambulanten Versorgung.“

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