Der Höhenflug von Biontech ist seit dem Abklingen der Nachfrage nach Corona-Impfstoffen vorbei. Trotzdem investiert das Unternehmen sehr viel Geld in Forschung. Die Hoffnungen ruhen auf neuen Medikamenten und mRNA-Immuntherapien gegen Krebs.

Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech ist im ersten Quartal wegen gestiegener Forschungsausgaben für neue Krebsmedikamente tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust erhöhte sich auf knapp 416 Millionen Euro von 315 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Der Umsatz sank um 2,5 Prozent auf 183 Millionen Euro.

"Unsere Umsätze für das erste Quartal entsprechen unseren Erwartungen und spiegeln die saisonale Nachfrage nach Covid-19-Impfstoffen wider", erklärte der scheidende Finanzchef Jens Holstein. "Wir können unser strategisches Ziel dank unserer starken finanziellen Position konsequent weiterverfolgen und wollen Biontech bis 2030 zu einem führenden Biotechunternehmen mit mehreren onkologischen Produkten entwickeln."

Holstein, der seit vier Jahren Finanzchef ist, verabschiedet sich Ende Juni in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird zum Juli der Novartis-Manager Ramon Zapata. Er war zuletzt Finanzchef der globalen biomedizinischen Forschungseinheit des Schweizer Pharmakonzerns und bringt 25 Jahre Erfahrung aus der Pharma- und Konsumgüterbranche mit.

Biontech bekräftigte seine Ziele für dieses Jahr: Der Umsatz dürfte auf 1,7 bis 2,2 (2024: 2,75) Milliarden Euro sinken. Zwar rechnet das Unternehmen mit stabilen Covid-Impfquoten, doch Vorratsabwertungen und andere Belastungen durch den US-Partner Pfizer wirkten sich negativ auf den Umsatz aus.

Mittel gegen Krebserkrankungen

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen im Gegenzug deutlich auf 2,6 bis 2,8 (2024: 2,3) Milliarden Euro, da das Unternehmen bei der Entwicklung seiner Medikamenten-Pipeline Tempo macht. Im Fokus stehen der Antikörper BNT327, mit dem mehrere klinische Studien zur Behandlung verschiedener Krebsarten laufen, sowie die mRNA-Krebsimmuntherapien von Biontech.

Das Unternehmen hatte im März angekündigt, bis 2027 weltweit zwischen 950 und 1350 Vollzeitstellen streichen zu wollen. Betroffen sind unter anderem die deutschen Standorte Marburg und Idar-Oberstein. Gleichzeitig sollen 800 bis 1200 neue Stellen entstehen, etwa in der neuen Herstellungsstätte für mRNA-basierte Krebstherapien in Mainz und durch die Übernahme des chinesischen Biotechunternehmens Biotheus.

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