Tagelang überbieten sich Peking und Washington mit der Höhe ihrer Strafzölle - doch am Wochenende kommen die Parteien zu ersten Gesprächen in der Schweiz zusammen. Was anfangs wenig Hoffnung weckt, hat nun offenbar Erfolg: Die USA erklären, den Streit mit China beigelegt zu haben.
Die USA und China haben nach US-Angaben in ihren Gesprächen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten eine Einigung erzielt. Es sei eine Vereinbarung zur Verringerung des US-Handelsdefizits getroffen worden, sagt der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer.
Schon kurz zuvor hatte sich Greer optimistisch gezeigt. Die zweite Runde der Gespräche mit China in Genf war gerade beendet worden. Greer erklärte, die Differenzen zwischen beiden Seiten seien "nicht so groß wie vielleicht gedacht".
"Ich freue mich, mitteilen zu können, dass wir in den sehr wichtigen Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China substanzielle Fortschritte erzielt haben", sagte zudem US-Finanzminister Scott Bessent in Genf. Dort hatten Delegationen unter Führung von Bessent und dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten He Lifeng zwei Tage lang hinter verschlossenen Türen über eine Beilegung ihres Zollstreits verhandelt. Bessent sagte, er habe US-Präsident Donald Trump über den Stand der Gespräche informiert. Einzelheiten würden am Montag ausführlich bekannt gegeben.
Noch keine Äußerung aus Peking
Trump hatte währenddessen bereits eine positive Zwischenbilanz gezogen: "Ein sehr gutes Treffen mit China heute in der Schweiz. Viele Dinge besprochen, viel vereinbart", schrieb er auf Truth Social. "Wir wollen, zum Wohle Chinas und der USA, eine Öffnung Chinas für die amerikanische Wirtschaft."
Die chinesische Seite äußerte sich zunächst nicht. Am Samstag hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua die Gesprächsrunde jedoch bereits als "wichtigen Schritt" auf dem Weg zu einer "Lösung des Problems" bezeichnet.
Die Handelsgespräche in Genf sind die ersten auf dieser Ebene seit Inkrafttreten der von Donald Trump verhängten massiven Zölle. Der US-Präsident hat die meisten chinesischen Importe mit einem Zollsatz von 145 Prozent belegt. China reagierte mit 125 Prozent Zoll auf viele US-Waren.
Vor den Gesprächen in Genf hatte sich Trump kompromissbereit gezeigt und einen Zollsatz von 80 Prozent für China richtig genannt. Seine Sprecherin Karoline Leavitt betonte jedoch, dass Peking ebenfalls zu Zugeständnissen bereit sein müsse, da Washington nicht einseitig Zölle senken werde. Peking hatte wiederholt darauf bestanden, dass die USA ihre Zölle zuerst aufheben müssten.
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