Künstliche Intelligenz, Social-Media-Werbung und datenbasierte Produktentwicklung haben Saint Sass zur weltweit agierenden Modefirma gemacht. Wichtigster Absatzmarkt ist inzwischen der amerikanische, Starthilfe leistete Paris Hilton per Instagram-Kommentar.

Larissa Schmidt und ihre Co-Gründerin Vivien Wysocki haben mehr als ein Modeunternehmen aufgebaut: Die beiden haben ein technologisch optimiertes Vertriebsmodell erschaffen, um ihr Strumpfhosen-Label Saint Sass bekannt zu machen. Von Instagram-Werbung zur Versandlogistik, vom A/B-Test auf Meta-Plattformen zur Flock-Technologie in der Textilproduktion - die Gründerinnen setzen konsequent auf digitale Tools, um ihre Produktlinie mit "Statements auf dem Oberschenkel" global zu skalieren, wie Schmidt im Podcast erklärt.

"Für jeden von uns ist KI nicht mehr wegzudenken", sagt Schmidt. In ihrem fünfköpfigen Team in Berlin ersetzt künstliche Intelligenz kein Personal, aber sie beschleunigt fast alles: kreative Textideen, zielgruppenspezifische Kampagnen oder für Investorenkommunikation. "KI hilft uns extrem, den richtigen Wortlaut zu treffen."

Technologie prägt die Modebranche längst weit über das Marketing hinaus. Algorithmen erkennen Trends schneller als klassische Marktforschung, etwa durch die Analyse von Millionen Bildern täglich. In Asien vernetzen Händler Onlineshops, Läden und Chatbots so präzise, dass Kunden personalisierte Empfehlungen erhalten.

"Die Schrift muss dehnbar sein"

Auch die Produktion bei Saint Sass folgt einer Tech-Logik. Slogans wie "Not your babe" oder "Retired rich" auf dehnbare Strumpfhosen zu flocken, sei technisch komplex, sagt Schmidt. "Die Schrift muss dehnbar sein und darf sich beim Tragen nicht verzerren."

Was simpel aussieht, war für klassische Anbieter nicht realisierbar. Saint Sass entwickelte das Verfahren in Deutschland, produziert inzwischen automatisiert in Italien - mit Maschinen, die bis zu 10.000 Strumpfhosen täglich beflocken.

In den USA - inzwischen der wichtigste Markt des Unternehmens - setzt Saint Sass auf digitale Reichweite statt stationären Einzelhandels. Mit einem Instagram-Kanal für beide Märkte und prominenter Unterstützung - zum Beispiel von Paris Hilton per Instagram-Kommentar - gelang der Markteintritt.

Mit Larissa Schmidt sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast "So techt Deutschland" anhören.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.