Frankreich hat auf der Pariser Luftfahrtmesse die vier Hauptstände israelischer Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen für das Publikum geschlossen. Nach Angaben einer mit der Sache vertrauten Person reagierten die Behörden damit auf die Präsentation von Bomben und anderen Angriffswaffen, obwohl israelische Firmen zuvor aufgefordert worden seien, solche Systeme von der Ausstellung zu entfernen.
Betroffen sind demnach die Unternehmen Elbit Systems, Rafael, Israel Aerospace Industries (IAI) und Uvision. Die Stände der Unternehmen waren am Montag zu Beginn der Paris Air Show mit schwarzen Stellwänden abgesperrt worden, wie AFP-Reporter berichteten.
Aus übereinstimmenden Quellen hieß es, die französische Regierung habe israelische Rüstungsunternehmen, die offensive Waffen anbieten, wie sie im Gazakrieg eingesetzt würden, sanktioniert. Drei kleinere israelische Stände ohne ausgestellte Waffentechnik sowie ein Stand des israelischen Verteidigungsministeriums bleiben hingegen geöffnet.
Die israelische Regierung kritisierte den Schritt scharf und sprach von einer „skandalösen Entscheidung“. Das Verteidigungsministerium erklärte, man habe die Anordnung, bestimmte Waffensysteme von der Ausstellung zu entfernen, kategorisch abgelehnt. Die schwarze Trennwand seien allerdings errichtet worden, nachdem die israelischen Vertreter ihre Stände bereits vollständig aufgebaut hatten. Das Ministerium sprach von einer „beispiellosen Entscheidung“, hinter der politische und kommerzielle Motive stünden.
Auch die betroffenen Unternehmen äußerten sich empört. Elbit-Manager Meshar Sasson vermutete wirtschaftliche Interessen hinter dem Vorgehen. Rafael bezeichnete die Maßnahme als „politisch motiviert“ und „nicht gerechtfertigt“.
Frankreichs Verhältnis zur israelischen Regierung hat sich in den vergangenen Monaten abgekühlt. Präsident Emmanuel Macron hatte zuletzt Israels Recht auf Selbstverteidigung betont, sich aber gegen Angriffe auf den Iran ausgesprochen. Der Veranstalter der Luftfahrtmesse teilte mit, man bemühe sich um eine einvernehmliche Lösung zwischen den beteiligten Parteien.
Zu der einwöchigen Ausstellung in Le Bourget kommen rund 2400 Unternehmen aus fast 50 Ländern zusammen. Im Mittelpunkt dürften die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sowie die Mehrausgaben für Verteidigung in Europa stehen, die vielen Unternehmen die Auftragsbücher füllen könnten.
Le Bourget ist traditionell Schauplatz des Kräftemessens zwischen den rivalisierenden Flugzeugbauern Airbus und Boeing. Beide Konzerne haben sich sehr besorgt über die Folgen der geplanten hohen Aufschläge für ihre Branche geäußert.
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