Reparaturen statt Neuwagen: Inmitten einer schwächelnden Konjunktur ist das Werkstattgeschäft für viele Kfz-Betriebe der entscheidende Stabilitätsfaktor. Laut der aktuellen Halbjahresumfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) berichten 31 Prozent der befragten Betriebe von einer steigenden Nachfrage nach Serviceleistungen, knapp die Hälfte spricht von stabilen Aufträgen.
Ein wesentlicher Grund aus Sicht des ZDK: Kundinnen und Kunden – privat wie gewerblich – verzichten angesichts hoher Kosten und wirtschaftlicher Unsicherheit auf den Kauf neuer Fahrzeuge. Stattdessen investieren sie in die Wartung und Instandhaltung ihrer Bestandsflotte.
"Reparatur und Wartung sichern derzeit die wirtschaftliche Substanz vieler Betriebe", sagte Detlef Peter Grün, Vorsitzender des Zentralverbands des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) sowie ZDK-Vizepräsident. "Wenn Neuanschaffungen geschoben werden, rückt das vorhandene Fahrzeug wieder stärker in den Mittelpunkt. Unsere Werkstätten beweisen dabei täglich ihre Kompetenz und Kundenbindung. Das gibt der Branche Halt."
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Kleine Betriebe optimistischer
Die Umfrage unter 478 Autohäusern und Servicebetrieben zeigt allerdings auch eine eingetrübte Gesamtstimmung: 43 Prozent bewerten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zu Jahresbeginn, 44 Prozent haben ihre Umsatzerwartungen reduziert. Nur je 20 Prozent sehen eine Verbesserung. Auffällig ist, dass kleinere Betriebe mit bis zu 15 Beschäftigten die Serviceentwicklung vergleichsweise optimistisch einschätzen.
Auch die Politik kommt in der Erhebung vor: 60 Prozent der Betriebe beurteilen die Arbeit der schwarz-roten Bundesregierung positiv – allerdings mit klaren Unterschieden nach Betriebsgröße. Während 79 Prozent der großen Häuser zufrieden sind, liegt der Wert bei den kleinen Firmen nur bei 52 Prozent. Fast die Hälfte der kleineren Unternehmen bewertet die Regierungsarbeit dagegen kritisch. "Ihre Kritik ist ein deutliches Signal, dass die Politik näher an die betriebliche Realität rücken muss", mahnte Grün. "Steuererhöhungen und bürokratische Gängelung sind Gift für unsere Betriebe."
Die größten Herausforderungen der Branche bleiben laut Verband Bürokratie, steigende Kosten sowie die Kaufzurückhaltung. Nachwuchssuche und Investitionsdruck durch Hersteller sind dagegen weniger dringlich.
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