Günstige Kfz-Versicherungen liegen aktuell bereits bis zu 32 Prozent unter Tarifen aus dem mittleren Preissegment, weshalb Verivox "ein Ende des Preisauftriebs" sieht.
17 Prozent Plus in der Vollkasko
Im laufenden Jahr aber setzen die Kfz-Versicherer laut dem Vergleichsportal nochmals ihren Sanierungskurs fort und erhöhen gegenüber 2024 erneut die Preise: Demzufolge sind Vollkaskoversicherungen aktuell im Marktschnitt 17 Prozent teurer als im Vorjahr, für die Teilkasko müssen Autofahrer 14 Prozent mehr bezahlen. Bei der Haftpflichtversicherung schlägt ein Plus von 15 Prozent zu Buche.
"Die Beitragsanpassungen aus den letzten beiden Jahren reichen noch nicht aus. Es braucht weitere Preissteigerungen, damit die Versicherer wieder in die Gewinnzone zurückkehren", sagt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance bei Verivox. "Aber die Phase der stärksten Beitragserhöhungen liegt hinter uns." Im Oktober 2024 – zu Beginn der letzten Wechselsaison – lagen die Preise im Schnitt noch 24 Prozent über dem Vorjahr.
"Preissteigerungen historisch beispiellos"
Wegen stark gestiegener Kosten für Ersatzteile und Werkstattreparaturen rutschte die Autoversicherungssparte 2023 ins Defizit. In der Folge passten die Unternehmen ihre Beiträge stark an. Inzwischen kosten Kfz-Versicherungen im Marktschnitt 50 Prozent mehr als im April 2022. Vor drei Jahren waren die Preise noch weitgehend stabil.
"Die Kfz-Versicherung hat in den vergangenen Jahren eine historisch beispiellose Beitragsdynamik erlebt. Noch nie zuvor wurden Preise in dieser Breite und Deutlichkeit erhöht", sagt Aljoscha Ziller.
Sparpotenzial so hoch wie nie
Doch die ersten Kfz-Versicherer verzeichnen Gewinne und setzen günstige Preise auch wieder strategisch ein, um neue Kunden zu gewinnen. Entsprechend hat sich auch das Sparpotenzial erhöht. Über alle Versicherungsarten hinweg liegen günstige Kfz-Versicherungen 30 Prozent unter Angeboten aus dem mittleren Preissegment. Am höchsten fällt die Differenz mit 32 Prozent bei der Teilkasko aus. Bei der Haftpflichtversicherung sind 31 Prozent, bei der Vollkasko 29 Prozent Ersparnis möglich. Diese hohen Preisdifferenzen bieten Verbrauchern die Chance, durch einen Versicherungswechsel erheblich zu sparen.
Kfz-Versicherungsindex: Methodik
Verivox berechnet den Kfz-Versicherungsindex gemeinsam mit dem Statistik-Experten Professor Wolfgang Bischof von der Technischen Hochschule Augsburg. "Wir wenden ein aufwendiges statistisches Verfahren an, um die reale Preisentwicklung zu ermitteln. Dabei berücksichtigen wir auch Veränderungen in den Kundengruppen", sagt Wolfgang Bischof. In die Auswertung flossen anonymisiert die Nutzerberechnungen bei Verivox vom 1. bis zum 30. April 2025 sowie für den gleichen Zeitraum 2024 und 2022 ein. Das statistische Modell zeigt die Preisentwicklung für Versicherungswechsler.
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