Eine große Mehrheit der Deutschen erwartet einer Studie zufolge vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass er sich für den Zusammenhalt im Land einsetzt. Der Beitrag, den ARD und ZDF diesbezüglich leisten, wird überwiegend gut bewertet.

Rund drei Viertel der Menschen in Deutschland sorgt sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das geht aus einer repräsentativen Studie hervor, die von ARD, ZDF und Deutschlandradio in Frankfurt veröffentlicht wurde. Die Befragung erfolgte im Frühjahr 2025.

Rund 76 Prozent der Befragten stimmten demnach voll und ganz oder weitgehend der Aussage dazu, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet sei. Nur etwa jeder Dritte ist demnach mit dem derzeitigen Zustand der Demokratie in Deutschland sehr oder eher zufrieden. Grundsätzliche Zweifel an der Staatsform haben die Menschen nicht. Laut Studie befürworten 82 Prozent der Befragten die Idee der Demokratie als Staatsform.

Öffentlich-Rechtliche leisten Beitrag für Zusammenhalt

Beim Vertrauen in die journalistische Unabhängigkeit schnitten die Öffentlich-Rechtlichen gut ab, hieß es. Bei der Frage, welche gesellschaftlichen Einrichtungen einen Beitrag zum Zusammenhalt im Land leisteten, landeten ARD, ZDF und Deutschlandradio auf Platz vier nach Sportvereinen, Wissenschaft und Bundesverfassungsgericht und vor lokalen und regionalen Tageszeitungen.

Vor allem junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren beurteilten die Leistungen von ARD, ZDF und Deutschlandradio positiv, hieß es: 79 Prozent von Ihnen sehen Themen behandelt, die für die Gesellschaft wichtig sind, 68 Prozent vertraten die Auffassung, dass die Sender zu Gesprächen in der Familie oder mit Freunden anregten.

Laut der Studie erreichen ARD, ZDF und Deutschlandradio 94 Prozent der Menschen in Deutschland. 59 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, die öffentlich-rechtlichen Medien "richten sich an alle Menschen in Deutschland".

82 Prozent der Befragten erwarten, dass die Öffentlich-Rechtlichen den Zusammenhalt im Land fördern sollten, 86 Prozent, dass sie "unabhängige und geprüfte Informationen bereitstellen", 83 Prozent, dass sie "dazu beitragen, dass unterschiedliche Gruppen unserer Gesellschaft miteinander ins Gespräch kommen" und 80 Prozent, dass sie "die Vielfalt möglicher Meinungen, Lebensweisen und Gemeinschaften in unserer Gesellschaft abbilden".

"Größere Teilhabe ermöglichen"

Der ARD-Vorsitzende Florian Hager unterstrich, die Menschen finanzierten die öffentlich-rechtlichen Sender gemeinschaftlich. "Wir sollten ihnen eine größere Teilhabe an 'ihrem' Rundfunk ermöglichen", sagte Hager, der auch Intendant des Hessischen Rundfunks ist. Dazu seien geschützte Dialogräume oder öffentliche Pop-Up-Redaktionen geeignet, "für ein gesundes Miteinander, für respektvolle Debatten in einer pluralistischen Gesellschaft".

ZDF-Intendant Norbert Himmler sagte: "Natürlich müssen wir Missstände benennen und über Konflikte berichten. Aber wir sollen auch den Austausch in der Gesellschaft ermöglichen und wollen damit Zuhörer, Vermittler und Brückenbauer sein." Diese Verantwortung sei im Medienstaatsvertrag festgeschrieben, betonte er. "Sie ist mehr als ein gesetzlicher Auftrag. Sie ist ein gesellschaftliches Versprechen."

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