Es geht um die Weitergabe vertraulicher Infos an China und die Bespitzelung von Dissidenten: Jian G., früherer Mitarbeiter des AfD-Politikers Krah, ist wegen Spionage zu fast fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Der ehemalige Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Maximilian Krah, Jian G., ist wegen Spionage für China zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden sah die geheimdienstliche Agententätigkeit des Deutschen in besonders schwerem Fall als erwiesen an.
Als Mitarbeiter in Krahs damaligem Abgeordnetenbüro im Europäischen Parlament soll G. von 2019 bis 2024 Informationen gesammelt und teilweise vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergereicht haben. Außerdem habe er persönliche Informationen über AfD-Führungspersonal zusammengetragen sowie chinesische Dissidenten ausgespäht.
Angeklagter wies Vorwürfe zurück
G. hatte die Vorwürfe im Prozess zurückgewiesen. "Ich habe nicht für einen chinesischen Geheimdienst gearbeitet und bin unschuldig", sagte er beim Verhandlungstermin in der vergangenen Woche. Sein Anwalt forderte einen Freispruch mangels hinreichender Beweise. Der Generalbundesanwalt hatte eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren gefordert.
Mitangeklagt war auch G.s mutmaßliche Komplizin Yaqi X. Der Chinesin wurde vorgeworfen, als Mitarbeiterin eines Logistikunternehmens am Flughafen Leipzig Daten zu Fracht, Flügen und Passagieren geliefert zu haben.
Sie hatte im Prozess die Weitergabe von Informationen eingeräumt, aber bestritten, von der Agententätigkeit gewusst zu haben. Das Gericht verurteilte sie zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten.
Krah sieht sich als Opfer
Der AfD-Politiker Krah ist nach eigenen Angaben nicht überrascht über das Urteil gegen seinen ehemaligen Mitarbeiter. "Ich habe bereits unmittelbar nach der Festnahme die nötigen Konsequenzen gezogen und die Sicherheit in meinem Büro deutlich erhöht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Ihm gehe es vor allem darum, Klarheit zu gewinnen über die Machenschaften, "deren Opfer ich geworden bin". Diesem Ziel sei er durch den Prozess näher gekommen, sagte Krah. Er werde nun die Begründung studieren.

"China nimmt alles, was es kriegen kann ", Holger Schmidt, SWR, zum Urteil wegen Spionage von Ex-Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah
Mittagsmagazin, 30.09.2025 12:10 UhrSeparates Verfahren gegen Krah
Gegen Krah ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft Dresden in einem separaten Verfahren wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche im Zusammenhang mit chinesischen Zahlungen.
Der Bundestagsabgeordnete hatte als Zeuge in dem Prozess angegeben, nichts von der Agententätigkeit und der Mitgliedschaft seines ehemaligen Mitarbeiters in Chinas Kommunistischer Partei gewusst zu haben.
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