Um NATO-fähig zu bleiben, wird der Bundeswehr-Flugplatz in Büchel in Rheinland-Pfalz umgebaut. Nun zeichnet sich eine Kostensteigerung ab - insgesamt könnte das Projekt zwei Milliarden Euro kosten.
Der Umbau des NATO-Flugplatzes Büchel in Rheinland-Pfalz soll deutlich teurer werden als bislang geplant. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios rechnet man in der Bundesregierung mit Gesamtkosten von bis zu zwei Milliarden Euro.
Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte diese Summe offiziell bislang nicht. Offenbar auch, weil die sogenannte Werk- und Montageplanung noch nicht konkretisiert ist, man also weiter mit der Industrie verhandelt.
Ein Ministeriumssprecher hat aber mitgeteilt, dass die Kostensteigerung "vermutlich im dreistelligen Millionenbereich" sein wird. Im vergangenen Jahr war für die Infrastruktur auf dem Fliegerhorst in der Eifel noch mit bis zu 1,2 Milliarden Euro kalkuliert worden. Nach den neuesten Berechnungen könnten also bis zu 800 Millionen Euro mehr gebraucht werden.
"Es gibt keine Alternative"
Als Begründung für die Kostenexplosion hat das Bundesverteidigungsministerium das Tempo der Baumaßnahmen und die US-amerikanischen Sicherheitsauflagen angeführt. Nach Angaben eines Ministeriumsprechers ist der Umbau in Büchel "die komplexeste und größte Baustelle", die die Bundeswehr jemals hatte. Bis zur Übernahme der neuen F35-Kampfflugzeuge in Deutschland muss die Infrastruktur in Büchel fertig gestellt sein.
"Da hängt eine NATO-Verpflichtung dran, nämlich die nukleare Teilhabe und damit auch ein Teil der Abschreckungsfähigkeit des Bündnisses. Und es gibt dazu keine Alternative", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die sogenannte nukleare Teilhabe ist ein Abschreckungskonzept der NATO, bei dem verbündete Staaten im Kriegsfall Zugriff auf US-Atombomben haben
Die Anschaffung der insgesamt 35 Maschinen verläuft laut Bundesverteidigungsministerium planmäßig. Ihre Bestellung wurde von der früheren SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht 2022 in Auftrag gegeben. Schon damals hatte es Befürchtungen gegeben, dass die Kosten für die nötige Infrastruktur in Büchel aus dem Ruder laufen könnten.
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