Erst vor Kurzem feierte sie mit ihrem 1962er-Hit "Pretty Little Baby" ein Revival auf Tiktok, nun ist Connie Francis im Alter von 87 Jahren gestorben. In Deutschland wurde die US-amerikanische Sängerin mit Liedern wie "Die Liebe ist ein seltsames Spiel" berühmt.

Die Musikwelt trauert um eine wahre Ikone: Connie Francis, eine der international erfolgreichsten Sängerinnen der 1950er- und 1960er-Jahre, ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Ihr Freund und Manager Ron Roberts bestätigte den Tod der als Concetta Rosa Maria Franconero geborenen US-amerikanischen Künstlerin auf Facebook. Sie landete auch in Deutschland viele Hits.

"Mit schwerem Herzen und extremer Traurigkeit teile ich euch mit, dass meine liebe Freundin Connie Francis letzte Nacht gestorben ist", schrieb Roberts. "Ich weiß, dass Connie es gutheißen würde, dass ihre Fans zu den ersten gehören, die diese traurige Nachricht erfahren." Der Post von Roberts wurde mittlerweile auch auf der offiziellen Facebook-Seite der Sängerin geteilt.

Francis hatte in den vergangenen Wochen mit massiven gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im Juli musste sie einen geplanten Auftritt absagen, nachdem sie wegen starker Schmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und auf die Intensivstation verlegt worden war.

"Wie viele von euch (...) erfahren haben, bin ich wieder im Krankenhaus, wo ich Tests und Untersuchungen durchlaufe, um die Ursache der extremen Schmerzen zu ermitteln, die ich habe", schrieb Francis damals auf Facebook. Auch anschließend informierte sie ihre Fans immer wieder in kurzen Posts über ihren Krankheitszustand. Die Sängerin litt unter Beckenschmerzen aufgrund einer Fraktur, wegen der sie zuletzt im Rollstuhl saß.

Tiktok-Revival im hohen Alter

Ironischerweise erlebte Francis nur wenige Monate vor ihrem Tod noch einmal einen spektakulären Erfolg. Ihr 1962 erschienener Song "Pretty Little Baby" wurde auf Tiktok zu einem viralen Hit und brachte der 87-Jährigen eine völlig neue Generation von Fans ein. Influencer, darunter auch die Kardashians, verwendeten den Song für ihre Videos, was zu über 15 Millionen Creates auf der Plattform führte.

"Ich habe diesen Song vor 63 Jahren aufgenommen, und zu wissen, dass eine ganz neue Generation jetzt weiß, wer ich bin und meine Musik kennt, ist aufregend für mich", sagte Francis über den unerwarteten Erfolg. Besonders amüsant: "Um ehrlich zu sein, ich konnte mich nicht einmal an den Song erinnern", sagte sie im März dem "People"-Magazin.

Connie Francis war eine der ersten Künstlerinnen, die ihre Texte auch in unterschiedlichen Sprachen übersetzen ließ, um ihre Popularität im Ausland zu erhöhen - so auch in Deutschland. Ihr Song "Die Liebe ist ein seltsames Spiel" (im Original "Everybody's Somebody's Fool") wurde hierzulande ein Gassenhauer und zu einem der erfolgreichsten Lieder der frühen 60er-Jahre. Auch ihr Hit "Schöner fremder Mann" ging als einer der größten Schlager der damaligen Zeit in die Geschichte ein.

Die Schattenseiten des Ruhms

Insgesamt nahm sie unterschiedliche Songs in 15 verschiedenen Sprachen auf. Auch mehrere Duette mit deutschsprachigen Künstlern, wie zum Beispiel mit Peter Kraus, erhöhten ihre Bekanntheit. Doch der Weg zu Ruhm und Anerkennung war keineswegs vorgezeichnet. Ende der 1950er-Jahre stand ihre Karriere kurz vor dem Aus. Ihre Plattenfirma MGM Records wollte sie bereits fallen lassen, als ihr Vater sie überredete, einen letzten Versuch zu wagen: Eine Neuinterpretation des Klassikers "Who's Sorry Now?". Was als Abschied gedacht war, wurde zum Durchbruch - der Song schlug ein wie ein Blitz und katapultierte die junge Sängerin an die Spitze der Charts. Damit begann eine beeindruckende Karriere, die jedoch nicht ohne Schattenseiten blieb.

Hinter dem Glanz der Bühnenauftritte verbarg sich ein Leben voller Erschütterungen. 1974 wurde Connie Francis in einem Motel auf Long Island Opfer eines brutalen Verbrechens, sie wurde vergewaltigt. Nur wenige Jahre später, 1977, verlor sie nach einer missglückten Nasenoperation vorübergehend ihre Stimme. Das Schicksal schlug weiter zu: 1981 wurde ihr Bruder George von der Mafia ermordet - ein schwerer Schlag, der sie tief traf.

In demselben Jahr versuchte sie ein musikalisches Comeback, doch die Resonanz blieb verhalten. Die Enttäuschung darüber und die anhaltenden seelischen Belastungen führten sie in eine psychische Krise. Ihr Vater ließ sie mehrfach in psychiatrische Kliniken einweisen, und 1984 überlebte sie einen Selbstmordversuch - ein Tiefpunkt in einem ohnehin bewegten Leben. Noch im selben Jahr veröffentlichte sie jedoch ihre Autobiografie mit dem bezeichnenden Titel "Who's Sorry Now?" ("Wem tut es jetzt leid?"), ein erster Schritt zurück ins Leben.

Doch Connie Francis ließ sich nicht unterkriegen. Sie wandelte ihre persönlichen Schmerzen in Engagement für andere um. Sie setzte sich für Opfer sexueller Gewalt und traumatisierte Menschen ein, arbeitete mit der US-Regierung unter Ronald Reagan in einer Taskforce gegen Gewaltverbrechen zusammen und nutzte ihre Stimme fortan nicht nur zum Singen, sondern auch zum Helfen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.