Die Vorwürfe gegen Andrew wegen seiner Verwicklung in den Skandal um den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein wiegen schwer. Die Anschuldigungen haben ihn inzwischen alle royalen Titel gekostet. Nun droht dem Ex-Prinzen auch aus den USA Ungemach.

Die Abgeordneten Robert Garcia, Suhas Subramanyam und 14 weitere US-Demokraten haben den Bruder von König Charles III. offiziell in einem Brief dazu aufgefordert, Fragen eines Kongressausschusses zum Fall Jeffrey Epstein zu beantworten. Die 16 Mitglieder des Gremiums haben die Absicht, Andrew Mountbatten Windsor ausführlich zu befragen.

Andrew, der kein Prinz mehr ist und nur als "Herr Mountbatten Windsor" angesprochen wird, werde um seine "Mitarbeit bei der Untersuchung" gebeten, heißt es in dem Brief. Das Komitee versuche die Identitäten der Mitverschwörer und Helfer des verurteilten Sexualverbrechers Epstein aufzudecken, "um das volle Ausmaß seiner kriminellen Machenschaften zu verstehen". Die Anschuldigungen gegen Andrew und seine Verbindung zu Epstein deuteten darauf hin, "dass Sie möglicherweise über Kenntnisse über seine Aktivitäten verfügen, die für unsere Ermittlungen relevant sind".

Der Brief appelliert an seinen Gerechtigkeitssinn. "Im Interesse der Gerechtigkeit für die Opfer von Jeffrey Epstein" bitte man um die Kooperation Andrews. Berichte über die Verbindungen des 65-Jährigen zu Epstein bestätigten den Verdacht, dass Andrew "möglicherweise wertvolle Informationen über die begangenen Straftaten" habe. In dem Ausschuss vorgelegten Finanzdokumenten gebe es zudem unter anderem Anmerkungen wie "Massage für Andrew", die "ernsthafte Fragen hinsichtlich der Art Ihrer Beziehung zu Herrn Epstein und den damit verbundenen Finanztransaktionen aufwerfen".

Angesichts der öffentlichen Berichte sowie der "entsetzlichen Anschuldigungen" gegen Andrew durch die verstorbene Virginia Giuffre, solle Andrew aussagen. Aufgrund der Schwere und Dringlichkeit der Angelegenheit werde erwartet, dass Charles' Bruder auf das Schreiben bis zum 20. November antworte. Laut britischer Berichte könne Andrew allerdings nicht zur Aussage vor dem Gremium gezwungen werden.

"Gelegenheit, reinen Tisch zu machen"

Reiche und mächtige Männer hätten viel zu lange die Möglichkeit gehabt, sich der Justiz zu entziehen, erklärt Garcia in einer Pressemitteilung: "Jetzt hat der ehemalige Prinz Andrew die Gelegenheit, reinen Tisch zu machen und für Gerechtigkeit für die Überlebenden zu sorgen."

Gegen Andrew hatte es im Rahmen des Epstein-Skandals schwerwiegende Vorwürfe gegeben. Giuffre hatte ihn beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben, als sie erst 17 Jahre alt war. Laut britischer Medien soll Andrew mehrere Millionen Pfund gezahlt haben, um einen Rechtsstreit mit ihr außergerichtlich beizulegen. Nach der Veröffentlichung von Giuffres posthum erschienenen Memoiren hatte sich die Kritik gegen Andrew zuletzt deutlich verschärft. In dem Buch beschreibt Giuffre Begegnungen mit Andrew ab ihrem 17. Lebensjahr, die von Epstein arrangiert worden sein sollen.

Andrew weist die Anschuldigungen seit Jahren zurück. Mittlerweile hat König Charles III. seinem Bruder offiziell den Prinzentitel entzogen. Im Regierungsblatt "The Gazette" wurde verlautbart, der britische König verkünde datiert auf den 3. November 2025, dass Andrew nicht länger dazu berechtigt sei, seinen Prinzentitel zu führen oder "Königliche Hoheit" genannt zu werden. Schon im Oktober hatte Andrew mitgeteilt, nach Absprache mit Charles und weiteren Familienmitgliedern den Herzogtitel nicht mehr zu führen.

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