Xatar hatte ein bewegtes Leben. Am Donnerstag wird er tot in seiner Kölner Wohnung aufgefunden. Die Umstände des Todes sind unklar. Mit dem 43-jährigen Gangster-Rapper verliert die deutsche Hip-Hop-Szene einen ihrer markantesten Köpfe. Die Trauer und Bestürzung sind groß.
Die deutsche Musik- und Hip-Hop-Welt steht nach dem viel zu frühen Ableben von Gangster-Rapper Xatar unter Schock. Der Künstler und Unternehmer, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi hieß, ist am Donnerstagabend tot in einer Wohnung in seiner Wahlheimat Köln gefunden worden, wie die Staatsanwaltschaft am Freitag bestätigte. Der im Iran geborene Kurde wurde 43 Jahre alt und hinterlässt seine Frau Farvah und laut "Bild"-Zeitung fünf gemeinsame Kinder.
Seit Bekanntwerden der Todesnachricht haben sich viele deutsche Hip-Hop-Größen in sozialen Netzwerken zu Wort gemeldet. "Mir fehlen die Worte, mein Bruderherz. Ich hoffe, du bist an einem besseren Ort jetzt. Mein aufrichtiges Beileid an die Familie. Legenden sterben nie", schreibt der Offenbacher Rapper Haftbefehl.
Auch die Rapperin Shirin David hat sich auf Instagram zu Wort gemeldet. Im vergangenen Jahr eilte sie in den deutschen Charts von Erfolg zu Erfolg. "Wir lieben dich Giwar für immer", schreibt sie und kommentiert sogleich ihren eigenen Post mit den Worten: "Es ist nicht einfach ein unfassbarer Rapper von uns gegangen, sondern ein unfassbar guter Mensch und das tut am meisten weh."
In einer Instagram-Story fügt Shirin David noch hinzu: "Wie viele Stunden habe ich im Auto Deine Songs gerappt und Dich geliebt". Und Hajabis ehemalige Promoterin Marina Buzunashvilli postete ein Foto in ihrer Instagram-Story mit den Worten: "Bis wir uns wiedersehen."
Auch Rapper Fler setzte am Freitag ein Bild und ein Video seines Kollegen auf Instagram ab und schrieb dazu: "Eine wahre Deutschrap-Legende ist von uns gegangen" und weiter: "Für mich war Xatar einer der Größten in diesem Land. Welcher Rapper konnte so viel Style, Ästhetik, realen Hip-Hop und Gangster-Attitüde verkörpern...?" Auch sein prominenter Musiker-Kollege Farid Bang postete ein Bild von Xatar in seiner Instagram-Story, allerdings ohne Kommentar.
Filmisches Denkmal gesetzt
Drogen und Gewalt bestimmten Xatars Leben. Nationale Bekanntheit erlangte Xatar neben der Musik auch durch seine kriminelle Energie: 2009 überfiel er mit drei als Polizisten und Steuerfahnder verkleideten Komplizen einen Goldtransporter und floh in den Irak. Dort wurde er festgenommen und nach eigenen Angaben gefoltert. Nach seiner Abschiebung nach Deutschland wurde er zu acht Jahren Haft verurteilt, von denen er etwa fünf Jahre absaß.
Bereits im Gefängnis startete Xatar seine Musikkarriere. In der Rapszene wurde er anschließend zum Star, seine Alben erklommen die Chartspitze. Xatar spielte mit dem Image des bösen Gangsters und verkörperte es regelrecht.
Sein bewegtes Leben wurde nach dem autobiografischen Roman "Alles oder Nix" in Fatih Akins Film "Rheingold" verfilmt (zu sehen auf RTL+). Neben seiner eigenen Musikkarriere hatte er mehrere eigene Labels geführt sowie als Unternehmer eine eigene Shisha-Bar und einen Imbiss gegründet.
Ungeklärte Todesumstände
Nach dem Auffinden des toten Rappers hat die Staatsanwaltschaft eigenen Angaben zufolge ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet. Man wolle klären, ob "ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden" vorliege. Zeichen äußerlicher Gewalteinwirkung hätten sich jedoch nicht feststellen lassen, erklärte die Behörde. Die Untersuchungen, zu denen auch eine Obduktion gehöre, würden aktuell andauern.
Auch sei ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden. Bis zu gesicherten Erkenntnissen könnten aber Wochen vergehen, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Wie das Magazin "Rolling Stones" berichtet, soll Xatar zuletzt unter gesundheitlichen Problemen gelitten haben. 2021 hatte der Musiker demnach einen gesundheitlichen Zusammenbruch. Daraufhin erklärte er, künftig einen Tag pro Woche eine Ruhepause einlegen zu wollen. Zudem nahm er nach eigener Aussage 50 Kilogramm ab, nachdem sein Arzt ihn vor gesundheitlichen Problemen gewarnt hatte.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.