Nach seinem spektakulären Comeback stellt RTL Stefan Raabs Sendung "Du gewinnst hier nicht die Million" aufgrund enttäuschender Quoten ein. Aber keine Sorge: Neue Projekte mit dem Entertainer sind bereits in Planung. Auch "Das Supertalent" findet nach 17 Staffeln ein jähes Ende.

Stefan Raabs Comeback mit der RTL-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" endet schneller als erwartet. Die Show, die im September 2024 zunächst im Streamingangebot gestartet war und seit Februar 2025 auch im Free-TV lief, wird bereits im Juni 2025 wieder eingestellt. Das bestätigte Inga Leschek, Chief Content Officer bei RTL Deutschland, im Gespräch mit DWDL.de. Trotz der Einstellung des Formats bedeutet das jedoch nicht das endgültige Aus für Stefan Raab im Fernsehen: RTL plant bereits ein neues Format mit ihm für den Mittwochabend. Details dazu sind bislang nicht bekannt.

Weiter gab Leschek bekannt, dass auch "Das Supertalent" mit Dieter Bohlen als Chefjuror nach rund 18 Jahren eingestellt wird. "Heute gibt es keine Selbstläufer mehr", so die Unternehmerin. Es gebe "gut etablierte Marken, die dem Publikum in diesem Markt Orientierung geben" und RTL "die Aufmerksamkeit sichern" - etwa "Let's Dance", "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", "Die Höhle der Löwen", "RTL Aktuell" oder "Gute Zeiten, schlechte Zeiten".

Eine Sendung wie "Das Supertalent" leide jedoch darunter, "dass man kurze Auftritte spektakulärer Talente aus aller Welt jederzeit überall auf Tiktok und Youtube abrufen kann", erklärte Leschek. RTL sei es "nicht gelungen, darauf eine zukunftsfähige Antwort zu finden". Das Publikum habe sehr klar entschieden. "Deswegen werden wir das Format vorerst nicht fortführen." Eines der Probleme beim "Supertalent" sei wahrscheinlich auch "das fehlende Live-Erlebnis - beziehungsweise, dass wir das Finale vorab aufgezeichnet haben und die Show deshalb für unser Publikum nicht relevant genug war", so Leschek.

"Hybrid-Shows hatten es schon immer schwer"

Als Erklärung, weshalb "Du gewinnst hier nicht die Million" nicht mehr nach einer zuvor angekündigten Sommerpause zurückkehrt, machte Leschek einstellige Marktanteile in den jungen Zielgruppen verantwortlich. Die Raab-Show habe zuletzt nur rund 820.000 Zuschauer erreicht. "Die jetzige Form - ein Mix aus Quiz, Gameshow, Stand-up und Comedy - überzeugt unser Publikum im linearen TV nicht ausreichend. Darüber hinaus hatten Hybrid-Shows es schon immer schwer", wird Inga Leschek von dem Medienmagazin zitiert.

Zunächst habe man das Comeback von Raab "gut in Abos für RTL+ umwandeln" können. "Mit einer wöchentlichen Streaming-Show so viele Abo-Abschlüsse zu generieren, ist eine absolute Ausnahme", betonte die Managerin. Doch: "Mit den Quoten der Weekly im linearen TV sind wir nach dem erfolgreichen Start aber aktuell nicht zufrieden. Das kann man klar sagen - und, dass wir mit dieser Show viel für RTL und RTL+ gelernt haben."

Man müsse deshalb da "gemeinsam mit Raab Entertainment ran". Bis Mitte Juni wolle man die Show "erst einmal eventisieren. Zuletzt mit 'Du gewinnst hier nicht das Konklave', diesen Mittwoch mit einer Sondersendung zum ESC live aus Basel und vielleicht mit einer zum Aufstieg des 1. FC Köln nächste Woche." So werde man ausprobieren und dazu lernen - danach komme man "mit einem neuen Angebot wieder, bei dem wir Comedy und Gameshow trennen werden".

Die Mix-Form soll also nicht mehr verfolgt werden. Auch der Name der Show wird damit eingestampft. Für ein wöchentliches Comedy-Format passe der Name nicht, sagte Leschek und kündigte an: "Wir werden ab dem Herbst am Mittwoch um 20.15 Uhr mit einer veränderten Weekly wiederkommen. Daran arbeiten wir gerade gemeinsam." Der Austausch mache "weiterhin viel Spaß, weil Stefan vor Energie und Ehrgeiz strotzt".

Spektakuläres Comeback

Stefan Raab hatte 2024 für das größte Comeback im TV gesorgt. Vor knapp zehn Jahren hatte sich der Entertainer 2015 vom Fernsehrampenlicht verabschiedet. Dann gab es die große Überraschung: Der langjährige "TV total"-Moderator, der in den vergangenen Jahren vor allem als TV-Produzent im Hintergrund agierte, kündigte "Der Clark Final Fight - Stefan Raab vs. Regina Halmich" an und damit einen Revanche-Boxkampf gegen die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich. Dass er im September nach 2001 und 2007 auch das dritte Duell gegen sie verlor, wurde zur Nebensache.

Mit dem Kampf läutete er seine Rückkehr vor die TV-Kamera ein. Noch am Abend kündigte er "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" an - die Show war ab dem 18. September erstmals auf RTL+ verfügbar. Der Fünf-Jahresvertrag mit RTL umfasst weitere Produktionen wie die Primetime-Liveshow "Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli" mit Michael Bully Herbig, die erstmals am 21. Dezember ausgestrahlt wurde. Zudem suchte Raab im ESC-Vorentscheid "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" den deutschen Beitrag für den Eurovision Song Contest in Basel.

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