Die Münchner Kommissare Blohm und Eden ermitteln in ihrem neuesten Fall der Baumafia hinterher - und müssen sich dabei ganz weit aus der eigenen Komfortzone herauswagen. Ob das Einschalten lohnt, lesen Sie hier.

Was passiert?

Mitten im Münchner Bahnhofsviertel wird ein Mann mit fünf Schüssen getötet. Die Kommissare Cris Blohm (Johanna Wokalek) und Dennis Eden (Stephan Zinner) ermitteln und stoßen auf drei Dragqueens - Menora (Boži Kocevski), Peekabou (Meik van Severen) und Tulip (Patrice Grießmeier) -, die den Mord beobachtet haben, aber keine Aussage machen wollen. Die Killer auf ihren Fersen flüchten die Kommissare mit dem Trio in ein leerstehendes Hotel auf dem Land.

Worum geht's wirklich?


Alibimäßig und krimigerecht um die mafiösen Auswüchse der Gentrifizierung und die Umtriebe der albanischen Mafia. Im Rampenlicht steht allerdings das Aufeinandertreffen von Welten, die normalerweise wenig Berührungspunkte haben: hier die queere Subkultur mit ihren eigenen Regeln und Erfahrungen von Diskriminierung, dort die Polizei als Vertreter der Staatsgewalt. "Wem sollen wir denn helfen? Einer Gesellschaft, die uns mobbt und auslacht, die uns anspuckt auf der Straße, uns mit Glasflaschen bewirft, uns hasst und uns trotzdem begrapscht?", fragt eine der Queens.

Wegzapp-Moment?

Die Party-Szene im aufgelassenen Wirtshaus. So kathartisch sie auch gedacht gewesen sein mag: Auf der Flucht vor zwei albanischen Killern ist das dann doch des Guten etwas zu viel. Wie getanzte Lebenslust besser geht, zeigt der Schluss.

Wow-Faktor?

Zehn bis elf Millionen Euro ist ein stinknormales Mietshaus mit knapp 1000 Quadratmetern Wohnfläche im Münchner Bahnhofsviertel wert, rechnet Kommissar Eden aus: "Betongold" trifft es da also ganz gut.

Wie war's?

8 von 10 Punkten. Ein empathisch und lebendig inszenierter Trip in die queere Subkultur, der mit einprägsamen Zitaten fernab jeder Correctness am laufenden Band nicht geizt: "Fit wie die Leber von 'nem Moslem" oder "Wahrheit vor Woke" ist nur eine kleine Auswahl. Die Kriminalhandlung um Gentrifizierung und Organisierte Kriminalität bleibt dabei etwas oberflächlich, aber nicht unspannend.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.