Er war eines der Gesichter der "Tagesschau". Jetzt zieht Constantin Schreiber einen Schlussstrich, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Mit seiner letzten Nachrichtensendung sorgt er allerdings für Spekulationen.
Mehr als acht Jahre hat Constantin Schreiber ARD-Zuschauer durch die "Tagesschau" geführt. Jetzt ist Schluss. Am Sonntagabend moderierte Schreiber seine letzte Sendung. Nach etwa 17 Minuten verabschiedete er sich beim Publikum:
"Zum Abschluss ein paar persönliche Worte. Ich habe zum letzten Mal die Tagesschau präsentiert. Danke für Ihr Vertrauen in meine und unsere Arbeit. Ich wünsche Ihnen, uns allen viele positive Nachrichten und Glauben an das Gute." Dann zitiert Schreiber noch ein chinesisches Sprichwort: Wohin du auch gehst, geh mit deinem Herzen. "Ich finde, das ist ein guter Rat. Ich wünsche Ihnen nun zum letzten Mal einen schönen Abend."
Der 45-Jährige hatte sein Ausscheiden aus dem Nachrichtenformat erst vor rund zwei Wochen bekanntgegeben. In einer Pressemitteilung des Senders wurde erklärt, dass er auf eigenen Wunsch gehe und sich künftig anderen Aufgaben widmen wolle. Er selbst teilte mit, für ihn sei es Zeit für Neues.
Abschied ohne Blumen
Doch der nun eher reservierte Abschied vor laufender Kamera verblüffte viele Zuschauer. Es gab keine Blumen, keine Umarmungen, keine persönlichen Worte an die Kollegen. Bei seinen Vorgängern war das anders: So verabschiedete sich Jan Hofer nach 35 Jahren als "Tagesschau"-Sprecher mit einer freundlichen Rede bei Kollegen und Publikum. Und Judith Rakers wurde im Januar 2024 nach 19 Jahren als Nachrichtensprecherin von den Kollegen vor der Kamera mit Blumensträußen und Applaus verabschiedet.
Auf der Plattform X sorgte Schreibers Auftritt bereits für Spekulationen, dass er sich nicht im Guten getrennt haben könnte. Diese räumt er aber nur kurze Zeit später auf seinem Instagram-Profil wieder aus. Dort postete Schreiber ein Video, das zeigt, wie er im Anschluss seiner letzten Sendung von seinen Kolleginnen und Kollegen mit einem herzlichen Applaus empfangen wird. Und ein Abschieds-Selfie gab es mit Kollegin Susanne Daubner noch obendrauf.
Grimme-Preis und Kontroversen
Wohin es Schreiber zieht, machte er noch nicht bekannt. Mit seinen 45 Jahren kann er bereits auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Nach seinem Jura-Studium und dem anschließenden journalistischen Volontariat arbeitete Schreiber mehrere Jahre als Reporter im Nahen Osten. Zudem war er drei Jahre als Medienreferent im Auswärtigen Amt in Berlin. Von 2012 bis 2017 arbeitete Schreiber für ntv. Für die Sendereihe "Marhaba - Ankommen in Deutschland" erhielten Schreiber und sein Redaktionsteam 2017 den renommierten Grimme-Preis. Überdies veröffentlichte er in den vergangenen Jahren mehrere Bücher.
Seine Sachbuchveröffentlichungen zum Islam rückten Schreiber zuletzt wiederholt in den Mittelpunkt von Kontroversen. 2023 wurde er bei einer Lesung an der Universität im thüringischen Jena mit einer Torte angegriffen. Anschließend erklärte Schreiber, sich nicht mehr zum Islam äußern zu wollen.
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