Vom Leipziger Flughafen aus ist am Vormittag nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa ein Abschiebeflug in den Irak gestartet. Die Maschine mit dem Ziel Bagdad hob um 10.52 Uhr ab, wie aus Daten des Portals Flightradar24 hervorging. Das Bundesinnenministerium machte auf Anfrage vorerst keine offiziellen Angaben.
Nach Beobachtung eines dpa-Fotografen sicherte die Polizei die Abfertigung des Fluges ab. Die Passagiere wurden in Kleinbussen der Polizei und mit zwei größeren Flughafenbussen zu der Maschine gebracht. Polizeibeamte begleiteten die Insassen einzeln die Treppe zum Flieger hoch.
Im vergangenen Jahr hat Deutschland nach Angaben des Innenministeriums 816 Iraker abgeschoben. Einige kamen zur Durchführung ihrer Asylverfahren in andere EU-Länder, 615 Menschen wurden direkt in den Irak gebracht. Auch im Februar dieses Jahres waren bereits 47 Menschen von Hannover aus in den Irak abgeschoben worden.
Erst am vergangenen Freitag war vom Leipziger Flughafen aus ein Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet. An Bord waren nach Behördenangaben 81 Straftäter. Es war der zweite Abschiebeflug nach Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021.
Angespannte Sicherheitslage im Irak
Die Sicherheitslage im Irak ist nach Jahrzehnten der Kriege und politischer Unruhen weiterhin angespannt. Große Gefechte gibt es derzeit nicht, es kommt aber weiterhin zu Angriffen von bewaffneten Gruppen, etwa den vom Iran unterstützten Milizen. Außerdem gibt es Spannungen mit den kurdischen Gruppen im Norden des Landes.
1,2 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben Vertriebene im eigenen Land und drei Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele Heimkehrer können ihre Grundbedürfnisse nicht alleine decken. In einer Umfrage der Internationalen Organisation für Migration (IOM) von 2023 unter heimgekehrten Migranten erklärte fast die Hälfte der Befragten, dass sie innerhalb von sechs Monaten wieder aus dem Irak auswandern wollten.
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