Die Union hat in einer Meinungsumfrage an Zustimmung in der Bevölkerung eingebüßt. Im ZDF-„Politbarometer“ vom Freitag kamen CDU und CSU gemeinsam nur noch auf 27 Prozent, was eine Verschlechterung von zwei Prozentpunkten gegenüber der Erhebung Ende Juni ist.

Im gleichen Zeitraum verbesserte sich die AfD um zwei Punkte auf 24 Prozent. Für die Partei ist das der beste „Politbarometer“-Wert seit April.

Auf Platz drei bleibt die SPD mit unverändert 15 Prozent. Dahinter folgen gleichauf Grüne und Linke mit je elf Prozent. Für die Grünen bedeutet das ein Minus von einem Punkt gegenüber dem Vormonat, für die Linken ein Plus von ebenfalls einem Punkt.

Die Ergebnisse der Umfrage im Überblick:

  • CDU/CSU: 27 Prozent (-2 Prozentpunkte)
  • AfD: 24 Prozent (+2)
  • SPD: 15 Prozent (+/-0)
  • Grüne: 11 Prozent (-1)
  • Linke: 11 Prozent (+1)
  • BSW: 3 Prozent (+/-0)
  • FDP: 3 Prozent (+/-0)
  • Sonstige: 6 Prozent (+/-0)

Unter fünf Prozent bleiben das BSW und die FDP mit jeweils unverändert drei Prozent. Alle anderen Parteien kommen zusammen auf unverändert sechs Prozent.

Klingbeil muss zweiten Platz räumen

Bei der Beurteilung von Politikern nach Sympathie und Leistung („Was halten Sie von...?“) führt weiterhin Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) das Ranking an.

Die Skala reicht von -5 Punkten bis zum Höchstwert von +5 Punkten. Pistorius kommt auf 2,0 Punkte. Ihm folgt mit 0,4 Punkten Außenminister Johann Wadephul (CDU), der damit Finanzminister und Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD, 0,2 Punkte) überholt. Hinter ihm folgen Kanzler Friedrich Merz (CDU, 0,1 Punkte), Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, -0,3), Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU, -0,4), der frühere Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne -0,4) und Innenminister Alexander Dobrindt (CSU, -0,5). Auf dem neunten Platz steht Sahra Wagenknecht (BSW, -1,9), Schlusslicht bleibt Alice Weidel (AfD, -2,4).

Gut ein Drittel rechnet mit vorzeitigem Aus von Schwarz-Rot

Zuletzt hatte vor allem der Streit um die Verfassungsrichterwahl die Regierungskoalition belastet. 47 Prozent der Befragten sind laut ZDF dabei der Ansicht, die Union sollte die von der SPD vorgeschlagene Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf doch mitwählen, 14 Prozent fänden es hingegen am besten, die SPD würde jemand anderen vorschlagen. 29 Prozent sind überzeugt, Brosius-Gersdorf solle auf ihre Kandidatur verzichten.

Die Besetzung von insgesamt drei vakanten Richterstellen am Bundesverfassungsgericht war am 11. Juli im Bundestag gescheitert, weil die Unionsfraktion die zuvor in der Koalition vereinbarte Zustimmung zur Wahl von Brosius-Gersdorf verweigerte. Die Abstimmungen wurden daraufhin abgesetzt. Wie es weitergeht, ist offen.

Der Streit wirkt sich auch auf die Leistungsbilanz der Bundesregierung aus: Nachdem Ende Juni noch 60 Prozent der Deutschen mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden waren, sind es jetzt nur noch 49 Prozent. 41 Prozent der Befragten sind unzufrieden, nach 31 Prozent Ende Juni. Die Ampel-Regierung kam damals nach der gleichen Amtsdauer auf bessere Werte.

Gut ein Drittel der Deutschen rechnet mit einem vorzeitigen Aus der schwarz-roten Regierungskoalition. Zwar glauben 60 Prozent der Befragten, dass die Bundesregierung bis zur nächsten Bundestagswahl im Frühjahr 2029 bestehen bleiben wird. Dagegen rechnen 34 Prozent nicht damit, dass sie bis dahin hält, der Rest hatte dazu keine Meinung.

Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das ZDF zwischen 22. und 24. Juli insgesamt 1367 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte online und telefonisch. Die statistische Schwankungsbreite wird mit plus/minus zwei bis drei Prozent angegeben.

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