An Schulen in der Landeshauptstadt Kiel sollen künftig genderneutrale Toiletten eingerichtet werden – sofern es die baulichen Voraussetzungen zulassen. Das hat der Ausschuss für Schule und Sport der Stadt Kiel beschlossen.

Der Entscheidung vorausgegangen war eine Initiative des Jungen Rates, einem Gremium aus 17 gewählten Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 19 Jahren, das die Interessen junger Menschen im Stadtrat vertritt. Zuerst hatten die „Kieler Nachrichten“ über den Beschluss berichtet.

Dem angenommenen Antrag zufolge soll in jedem Schulneubau sowie bei Sanierungen von Bestandsgebäuden künftig mindestens eine Unisex-Toilette vorgesehen werden. Falls eine bauliche Umgestaltung nicht möglich sei, sollen bestehende Toilettenanlagen zu genderneutralen Einrichtungen umgestaltet werden. Ziel ist es, allen Schülern – auch jenen, die sich nicht dem binären Geschlechtersystem zuordnen – einen diskriminierungsfreien Zugang zu sanitären Anlagen zu ermöglichen.

Der stellvertretende Vorsitzende Lovis Eichhorn hatte gegenüber den „Kieler Nachrichten“ argumentiert, es gebe an Kieler Schulen immer wieder non-binäre Jugendliche, die einen ganzen Schultag lang den Toilettengang vermieden, weil sie sich auf spezifischen Jungen- oder Mädchentoiletten unwohl fühlten.

Der Antrag wurde mit breiter Zustimmung im Ausschuss verabschiedet. Die CDU enthielt sich, die Vertreter der AfD stimmten dagegen.

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