Eine in Litauen abgestürzte Drohne war mit rund zwei Kilogramm Sprengstoff bestückt. Dies teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius mit. Das unbemannte Flugobjekt sei nach dem Auffinden von Spezialkräften der litauischen Armee deaktiviert worden. Es war mutmaßlich aus Belarus kommend in den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Mitglieds eingeflogen und nach mehrtägiger Suche auf dem Truppenübungsgelände Gaiziunai bei Jonava gefunden worden. Dabei soll es sich um eine sogenannte Gerbera-Drohne handeln, die äußerlich den von Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzten Shahed-Kampfdrohnen ähneln.

Das Flugobjekt war zuvor in der Nähe der Hauptstadt Vilnius von Bürgern gesichtet und gemeldet worden. Nach Angaben der Armee ist die wahrscheinlichste Version, dass es sich um eine Drohne handelt, die von der ukrainischen Luftabwehr abgelenkt worden ist. Die Behörden untersuchen der Generalstaatsanwaltschaft zufolge aber weiter in alle Richtungen.

Litauen fordert mehr Unterstützung von Nato

Die Regierung in Vilnius forderte zudem die Nato zu mehr Hilfe bei der Luftverteidigung auf. „Das ist der zweite derartige Vorfall innerhalb eines Monats“, erklärte Litauens Außenminister Budrys. „Die Gefahr ist real, und sie wächst“, fügte er hinzu. „Wenn Belarus keine Maßnahmen ergreift, um potenzielle Schäden auf unserer Seite zu minimieren, wird Litauen mit politischen und anderen Maßnahmen reagieren“, erklärte er in Richtung Belarus, einem engen Verbündeten von Kreml-Chef Wladimir Putin.

Die zunehmende Häufigkeit ähnlicher Vorfälle stelle eine Bedrohung für die Sicherheit Litauens und des gesamten Bündnisses dar, schrieben Budrys und Verteidigungsminister Dovile Sakaliene in einem gemeinsamen Brief an Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Belarus ist ein enger Verbündeter Russlands. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind wiederholt Drohnen in den Luftraum der benachbarten Baltenstaaten eingedrungen. In Reaktion darauf hat Litauen zusätzliche Truppen und Luftabwehrkapazitäten an der Grenze zu Belarus stationiert.

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