Die Inflation lag im Juli bei zwei Prozent - und teurer geworden sind vor allem Lebensmittel. Besonders für Kaffee-Genießer sind es harte Zeiten: Er ist deutlich teurer geworden.

Die allgemeine Teuerungsrate lag im Juli bei 2,0 Prozent. Das Statistische Bundesamt hat damit seine erste Schätzung bestätigt. Vor allem bei Lebensmittelpreisen gab es deutliche Unterschiede im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Am teuersten ist Kaffee geworden. Er kostete fast 20 Prozent mehr als noch im Juli 2024. Schokolade verteuerte sich ähnlich stark, nämlich um 18,6 Prozent. Auch Kalb- und Rindfleisch gehörten mit einem Plus von 11,1 Prozent zu den Lebensmitteln, die deutlich teurer geworden sind.

Einen starken Preisabfall im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es hingegen bei Zucker (minus 29,4 Prozent) und Olivenöl (minus 22,5 Prozent). Auch Kartoffeln wurden deutlich günstiger (minus 16,1 Prozent). Die Preise für Lebensmittel insgesamt waren im Juli 2,2 Prozent höher. Sie lagen damit knapp über der Inflationsrate von 2,0 Prozent.

Energie ist günstiger geworden

Während die Preise für Lebensmittel stiegen, sanken sie für Energie. Diese lagen im Juli um 3,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Die Verbraucherinnen und Verbraucher konnten von günstigeren Preisen für Brennholz, Holzpellets oder anderen Brennstoffe ( minus 5,3 Prozent) sowie für leichtes Heizöl (minus 5,0 Prozent) profitieren. Auch Strom (minus 2,0 Prozent) und Fernwärme (minus 1,8 Prozent) verbilligten sich gegenüber dem Vorjahresmonat. Etwas teurer als ein Jahr zuvor war hingegen Erdgas (plus 0,3 Prozent).

Einen großen Preisanstieg gab es bei Dienstleistungen. Dort lag die Inflation im Juli bei 3,0 Prozent. Vor allem für die kombinierte Personenbeförderung erhöhten sich die Preise (plus 11,3 Prozent). Auch wurden beispielsweise für Brief- und Paketdienstleistungen (plus 9,0 Prozent) und für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (plus 8,2 Prozent) überdurchschnittliche Preiserhöhungen ermittelt. Deutlich teurer waren zudem viele andere Dienstleistungen wie Versicherungen (plus 5,8 Prozent) und die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 5,7 Prozent).

Inflation im Juli bei 2,0 Prozent

Im Schnitt sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Juli um 2,0 Prozent gestiegen. Damit ist die Inflation im Vergleich zum Vormonat Juni gleich geblieben. Im April und Mai hatte die Teuerungsrate noch bei 2,1 Prozent gelegen. Ökonomen hatten eigentlich mit einem Rückgang der Inflationsrate im Juli auf 1,9 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent an. Für das gesamte Jahr 2025 erwarten Experten in Deutschland im Schnitt eine Inflation von zwei Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflation von 2,0 Prozent an. Denn dann sieht sie ihr Ziel stabiler Preise - und somit einer stabilen Währung - erfüllt. Dauerhaft niedrige Preise gelten ebenso wie zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann nämlich Investitionen aufschieben, in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird.

Nach Einschätzung von Ökonomen ist die Teuerungswelle der vergangenen Jahre, in der die Inflationsrate in der Spitze bei fast neun Prozent lag, ausgelaufen. Allerdings ist die sogenannte Kerninflation - also die Rate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Nahrungsmittel und Energie - den jüngsten Zahlen zufolge mit 2,6 Prozent unverändert erhöht. Und entspricht damit nicht dem Ziel der EZB.

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