Das ARD-„Sommerinterview“ mit CSU-Chef Markus Söder ist am Sonntag in Berlin von einer Protestaktion gestört worden. Nach Angaben der dts Nachrichtenagentur versammelten sich am Mittag rund ein bis zwei Dutzend Männer der „Identitären Bewegung“ vor dem Reichstagsgebäude.
Sie trugen schwarze T-Shirts, schwenkten Fahnen und hielten ein großes Banner hoch, auf dem in großen Lettern stand: „Stärkste Kraft im Land – uns übertönt ihr nicht“. Immer wieder riefen die Demonstranten zudem „Remigration“.
Die Protestaktion fand auf der Treppe statt, die bei den „Sommerinterviews“ des ARD-Hauptstadtstudios üblicherweise im Hintergrund zu sehen ist. Die Kundgebung war nach Informationen von dts nicht angemeldet und wurde nach wenigen Minuten von der Polizei beendet.
Auf in sozialen Medien veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Polizisten mehrere Personen am Boden fixieren.
Die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Kleinstpartei „Freie Sachsen“ verbreitete auf X, Söder sei „geflohen“, als die „Identitäre Bewegung“ mit Rufen nach „Remigration“ das Interview gestört habe. Für diese Darstellung gibt es jedoch keine unabhängige Bestätigung. Möglich ist auch, dass die Aufzeichnung ohnehin bereits abgeschlossen war.
Das ARD-„Sommerinterview“ soll um 18 Uhr im Ersten ausgestrahlt werden.
Eklat bei Weidel-„Sommerinterview“ – Banaszak-Protest fiel aus
Die ARD-„Sommerinterviews“ hatten in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.
Besonders betroffen war die Ausgabe mit AfD-Chefin Alice Weidel: Eine Gruppe politischer Aktivisten des „Zentrums für Politische Schönheit“ parkte einen Lautsprecher-Bus vor der Terrasse des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses am Bundestags.
Infolgedessen konnten Weidel und Moderator Markus Preiß während der Aufzeichnungen zeitweise ihr eigenes Wort nicht verstehen. Von Politikern verschiedener Parteien hagelte es Kritik an der Sendung.
Eine Woche später sollte die Aktion Nachahmer finden. Für das „Sommerinterview“ mit Grünen-Chef Felix Banaszak hatte der Pro-Atomkraft-Verein „Nuklearia“ eine Demonstration für den Sonntagnachmittag am Bundestag angemeldet. Doch aus dem Protest wurde nichts: Die ARD zeichnete das Gespräch früher auf.
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