Der DAX dürfte zur Wochenmitte zwar ein paar Punkte gutmachen. Doch nach seinem gestrigen Kurssturz haben sich die weiteren Perspektiven für den deutschen Börsenindex deutlich eingetrübt.
Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich zur Wochenmitte leichte Kursgewinne ab. Banken und Broker taxieren den DAX 0,3 Prozent höher bei 23.565 Punkten. Damit dürfte der deutsche Leitindex aber nur einen winzigen Teil seiner gestrigen Kursverluste wieder wettmachen - Marktbeobachter sprechen von einer technischen Gegenreaktion. Tags zuvor war der DAX um 2,3 Prozent auf 23.487 Punkte in die Tiefe gerauscht.
DAX mit Verkaufssignal
Damit hatte sich der weitgehende Stillstand im DAX, der sich unterm Strich über die letzten Wochen hinzog, in einem großen Bewegungsimpuls nach unten entladen. Mit dem deutlichen Rutsch unter die 24.000-Punkte-Marke senden die deutschen Standardwerte ein klares Verkaufssignal.
Sollte die runde Marke nun nicht rasch zurückerobert werden, müssen sich die Anleger perspektivisch auf weitere Kursverluste einstellen. Die nächste ernstzunehmende Unterstützung verläuft bei 23.400 Punkten.
Nach "Labor Day": Kursverluste an der Wall Street
Negative Vorgaben für die europäischen Börsen kommen von der Wall Street. Die US-Börsen hatten sich gestern mit Kursverlusten aus dem langen Wochenende zurückgemeldet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,5 Prozent auf 45.295 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Prozent auf 6.415 Zähler nach, und der technologielastige Nasdaq fiel um 0,8 Prozent auf 21.279 Stellen.
Asien-Börsen auf dem Rückzug
Auch in Asien sind die Anleger heute nicht in Kauflaune. Dabei drücken auch die Verschärfung des US-Kurses gegen Chinas Technologiesektor und die Sorge vor politischer Instabilität in Japan auf die Stimmung an den Börsen. Der japanische Nikkei-Index liegt im späten Tokioter Handel 1,0 Prozent tiefer. Der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandwerten verbucht ein Minus von 0,9 Prozent.
Sicherer Hafen Gold mit dem nächsten Rekordhoch
Unterdessen geht die Rekordjagd am Goldmarkt weiter. Die Feinunze Gold kostet am Morgen in der Spitze knapp 3.547 Dollar - und damit so viel wie noch nie. Hintergrund ist die steigende Risikoaversion der Anleger - "sichere Häfen" wie Gold sind da gefragt.
Zudem profitiert Gold von den zuletzt wieder etwas gestiegenen US-Zinssenkungserwartungen. Fallende Zinsen machen das gelbe Edelmetall, das selbst keine Zinsen abwirft, vergleichsweise attraktiver.
Euro kaum bewegt, Anleger warten auf das "Beige Book"
Im frühen Devisenhandel tendiert der Euro bei 1,1629 Dollar seitwärts. Anleger warten auf wichtige Konjunkturdaten im Tagesverlauf - wie die Erzeugerpreise in der Eurozone und den Auftragseingang Industrie in den USA. Am Abend steht dann noch das "Beige Book", der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed, auf der Agenda.
Ölpreise etwas tiefer
Am Rohstoffmarkt geben die Ölpreise zur Wochenmitte leicht nach. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 68,94 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI notiert 0,2 Prozent im Minus bei 65,44 Dollar.
Piloten bereiten Urabstimmung für Streik bei Lufthansa vor
Am deutschen Aktienmarkt rückt die Lufthansa in den Fokus. Bei der Airline machen sich die Piloten bereit für einen Streik. Die Tarifkommission der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung für gescheitert erklärt und bereits beim Gewerkschaftsvorstand die Urabstimmung beantragt.
US-Gericht: Google muss Chrome und Android nicht verkaufen
Die US-Regierung ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, eine Zerschlagung des Internet-Riesen Google zu erwirken. Der mit dem Fall befasste Richter Amit Mehta in Washington beschloss, dass das Unternehmen nicht gezwungen werden sollte, sich vom Webbrowser Chrome und dem Mobil-Betriebssystem Android zu trennen. Die Regierung sei mit ihren Forderungen zu weit gegangen, entschied er.
Flugbegleiter: Gepäckkontrolle bei Ryanair bringt Probleme
Die schärferen Handgepäckkontrollen bei der Fluggesellschaft Ryanair werden nach Auffassung eines deutschen Gewerkschafters zusätzliche Probleme während des Fluges schaffen. "Sie verderben die Stimmung schon vor dem Start, wenn man ohnehin gestresste Passagiere angeht", sagte Joachim Vazquez Bürger, Chef der deutschen Flugbegleitergewerkschaft Ufo.
Mit Informationen von Angela Göpfert.
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