Die frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Emilia Fester ist künftig für die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye im Einsatz. Das gab Fester auf Instagram bekannt. „Die katastrophale Situation im Mittelmeer und die Menschenrechtsverletzungen auf anderen Fluchtrouten beschäftigen mich schon seit geraumer Zeit“, schrieb sie dort. „Deshalb möchte ich mich der Seenotrettung nähern. In diesem Zuge habe ich im Frühling eine Ausbildung zur Rettungssanitäterin gemacht und schließlich den Kontakt zu Sea-Eye gesucht.“

Ihr erster Einsatz werde an Land starten, nämlich im sogenannten Basecamp auf Sizilien, teilte Fester weiter mit. „Was genau man dort zu tun hat und welche Rolle ich dabei spiele, könnt ihr in den kommenden Wochen hier auf dem Kanal oder bei @seaeye_org erfahren“, schrieb die ehemalige Grünen-Politikerin. Dazu veröffentlichte sie ein Foto, das sie offenbar in einem Zug auf dem Weg nach Rom zeigt.

Fester war in der vergangenen Legislaturperiode die jüngste Abgeordnete der Grünen im Bundestag. In ihrer ersten Rede kritisierte sie dort im Jahr 2022, dass sie wegen ungeimpfter Menschen nicht feiern gehen und keine Fremden küssen könne. Mit dem Auftritt sowie mit einem Video, das sie tanzend im Bundestag zeigte, wurde sie einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Bei der Wahl im Februar verpasste sie den erneuten Einzug ins Parlament.

Sea-Eye ist eine deutsche Hilfsorganisation zur Rettung von Migranten in Seenot. Mit der „Sea-Eye 5“, einem 23 Meter langen Schiff, ist sie derzeit auf dem Mittelmeer im Einsatz. Die zivile Seenotrettung ist politisch umstritten. Die Bundesregierung hat angekündigt, Organisationen wie Sea-Eye künftig nicht mehr finanziell zu unterstützen.

In den vergangenen Jahren hatte Deutschland die Seenotrettung im Mittelmeer noch mit jährlich zwei Millionen Euro gefördert. Auch zu Jahresbeginn, als es noch keinen fertigen Etat für 2025 gab, waren noch einmal fast 900.000 Euro an fünf Organisationen geflossen. Weitere Förderung sei nun nicht mehr geplant, hieß es im Juni aus dem Auswärtigen Amt.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.