Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder rudert zurück. Im Rahmen der BR-Bürgersendung „Jetzt red i“ kritisierte ihn eine Frau für seinen Vergleich Deutschlands mit einer „Dame ohne Unterleib“. Der CSU-Chef reduziere damit Frauen auf ihren Körper und vermittele ein „sehr sexistisch geprägtes Weltbild“, beanstandete sie. Söder entschuldigte sich daraufhin bei der Zuschauerin.

„Wenn der Vergleich Ihnen nicht gefallen hat, dann tut er mir leid“, sagte er entschuldigend. „Dann werde ich ihn nicht mehr wiederholen.“ Zugleich zeigte sich der CSU-Vorsitzende verwundert über die Aufregung. „Ich hätte nicht gedacht, dass das so einen Wirbel erzeugt. Warum? Weil es eine alte deutsche Metapher ist.“ Es liege wohl an seinem Alter, dass er sie im Gegensatz zur jungen Frau noch kenne. Fortan würde er sie auch nicht mehr verwenden.

Hintergrund der Kritik war eine Aussage Söders im Zuge eines Gesprächs mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Darin hatte er für die industrielle Basis Deutschlands geworben. „Ohne Auto, Maschinenbau und Chemie ist Deutschland eine Dame ohne Unterleib.“ Die Grünen-Vorsitzende Franziska Branter hatte ihm daraufhin Sexismus vorgeworfen. Ihre Parteikollegin Ricarda Lang wurde noch deutlicher. Derlei Kommentare reduzierten Frauen auf „ihre sexuelle Verfügbarkeit oder Aktivität“, bemängelte sie. Jede kenne „Witze darüber, dass man unfickbar ist oder schlecht zum Vögeln“ sei.

Ihren Kommentar zur Debatte verband die Bürgerin in der Sendung mit der Frage, was Markus Söder unternehme, um die Menschen zu überzeugen, dass er Gleichberechtigung ernst nehme. „Der Freistaat Bayern tut alles für Gleichberechtigung. Chancen, die Sie bei uns haben, gibt es fast nirgendwo anders in Deutschland“, beteuerte er. „Wir sind – ehrlich gesagt – ziemlich geil.“

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