Der Linken-Politiker Dietmar Bartsch hat vorgeschlagen ehemalige Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) in die Bundeswehr zu integrieren. Diesem Vorschlag hat sich nun auch der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller, angeschlossen.

Der aus Sachsen-Anhalt stammende Politiker sagte dem Magazin "Stern", ehemalige NVA-Soldaten könnten als Reservisten bei der Landesverteidigung helfen, wenn sie das möchten. Bislang ist das in der Regel nicht möglich.

CDU-Vize-Fraktionschef Sepp Müller möchte ehemalige NVA-Soldaten zu Heimatschützern ausbilden lassen.Bildrechte: imago images/Future Image

Ausbildung zum Heimatschützer und Gelöbnis auf das Grundgesetz

Müller wünscht sich Extrakurse für eine Ausbildung zum Heimatschützer. Diese sollten berücksichtigen, dass die ehemaligen NVA-Leute bereits wehrpflichtig waren. Am Ende stünde das Gelöbnis auf das Grundgesetz. 

Ehemalige NVA-Angehörige können bislang nicht als Reservisten herangezogen werden, es sei denn, sie wurden nach der Wiedervereinigung in der Bundeswehr weiterbeschäftigt. Das wurde im Einigungsvertrag so festgelegt.

Bundeswehr benötigt 200.000 Reservisten

Der Linken-Politiker Dietmar Bartsch hatte zuletzt gefordert, diese Regelung zu überdenken – auch wenn die früheren NVA-Soldaten heute alle über 50 Jahre alt sein dürften. Bartsch selbst hatte seinen Grundwehrdienst in einem Fallschirmjägerbataillon der NVA absolviert.

Die Bundeswehr benötigt laut eigenen Planungen 200.000 Reservisten, die im Verteidigungsfall schnell einsatzbereit sind. "Aktuell gibt es aber nur 51.000 Reservisten", so Müller.

Die Heimatschutzregimenter der Bundeswehr bestehen zum Großteil aus Reservisten. Sie sind im Krisen- und Verteidigungsfall dafür zuständig, dass Truppen schnell und sicher zu ihrem Einsatzort kommen und die Infrastruktur geschützt wird.

dpa (akq)

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