Wolfgang Büscher, Sprecher des Kinder- und Jugendhilfswerks „Arche“ spricht sich in der „Stadtbild“-Debatte für eine Kurskorrektur in der Migrationspolitik aus. „Wenn wir eine starke AfD wollen, müssen wir so weitermachen wie bisher“, sagte Büscher im Interview mit WELT TV. „Das wird dann in einer Katastrophe enden.“
Bisher seien Migranten vor allem in Problembezirken an den Rändern von Großstädten untergebracht, schilderte Büscher. „Es kann ja nicht sein, dass die Menschen, die eh schon benachteiligt sind, dann alleine mit den geflüchteten Menschen klarkommen sollen. Dann entsteht natürlich wieder ein neues Ghetto.“
Vor diesem Hintergrund habe Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auch Recht, wenn er Probleme durch Migration im Stadtbild beklage. „Wenn ich zehn Menschen frage, wie empfindest du das hier mit den geflüchteten Menschen? Und sie sagen mir alle: ‚Mensch, Wolfgang, warum werden die nicht in andere Bezirke verteilt?‘ Dann ist das so. Dann ist das die Wahrheit“, sagte Büscher.
Bereits vergangene Woche hatte Büscher Merz im Sender WELT TV in der „Stadtbild“-Debatte zugestimmt, aber angemahnt, das Problem lasse sich nicht durch Abschiebungen lösen. Darauf habe er tausende Reaktionen erhalten, sagte Büscher. „Ich habe anscheinend etwas gesagt, was zwar korrekt ist, was aber nicht gehört werden soll.“
Büscher: „Geflüchtete gehören auch nach Dahlem, Charlottenburg, Prenzlauer Berg“
Büscher schlägt vor, Asylbewerber und Migranten anders in Großstädten zu verteilen. So gebe es im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine Brennpunktschule, in der über 90 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund hätten. „Wir erleben Ähnliches in Hamburg, in Frankfurt, in München, in Köln, überall in Deutschland. Und das darf nicht sein“, sagte Büscher. Seiner Einschätzung nach sollte nicht mehr als die Hälfte der Schüler einen Migrationshintergrund haben, um eine Integration noch gewährleisten zu können.
„Wenn neue Menschen in unsere Städte kommen, dürfen wir keine Quartiere bauen an den Stadträndern“, forderte Büscher. „Wir müssen sagen, Geflüchtete gehören in Berlin auch nach Dahlem, nach Charlottenburg, zum Prenzlauer Berg, in die noblen Viertel der Städte. Das ist in anderen Städten ähnlich. Wenn wir das nicht machen, werden wir scheitern. Und dann wird die rechte Bewegung in Deutschland immer stärker.“
Merz hatte vergangene Woche während einer Pressekonferenz in Potsdam bei einer Frage nach seiner Strategie gegen die AfD auf die Eindämmung der irregulären Migration verwiesen. Dort sei man „sehr weit“, sagte Merz und ergänzte: „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen.“
Das Kinder- und Jugendhilfswerk „Arche“ wurde 1995 vom Pastor Bernd Siggelkow gegründet. Die „Arche“ betreibt Freizeiteinrichtungen, bietet Hausaufgabenbetreuung und kostenlose Mahlzeiten für bedürftige Kinder an. Siggelkow kandidiert 2026 bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl für die CDU.
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