Österreichs ehemaliger Vizekanzler und Ex-FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache ist wegen des Verdachts der Untreue angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 56-Jährige in seiner Zeit als Parteichef versucht hat, sich eine Prämie von 300.000 Euro auf eine Lebensversicherung anzueignen.
Wie die Anklagebehörde weiter mitteilte, sei im Erlebensfall aber die FPÖ Wien bezugsberechtigt gewesen. Die Anklage sei noch nicht rechtskräftig, hieß es. Strache und ein weiterer Angeklagter könnten noch Einspruch bei Gericht erheben.
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Landesverband Wien der FPÖ 2007 zur Absicherung der Familie des Parteichefs eine Lebensversicherung auf zehn Jahre abgeschlossen. Strache habe mit seinen Versuchen, an die Prämie zu gelangen, das Vermögen der Partei schädigen wollen, so die Anklage. Auf das Delikt steht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Sobald die Anklage rechtswirksam wird, legt das Landesgericht Wien einen Termin für die Hauptverhandlung fest.
Karriere-Ende durch Ibiza-Affäre
Strache war rund 14 Jahre lang Parteichef der FPÖ. Unter seiner Führung gelangten den Rechtspopulisten teils spektakuläre Erfolge. Höhepunkt seiner Karriere war die Koalition mit der ÖVP unter dem damaligen Kanzler Sebastian Kurz 2017. Strache wurde Vizekanzler und Sportminister. Im Mai 2019 trat er unter dem Eindruck der Ibiza-Affäre zurück. In einem heimlich auf der spanischen Ferieninsel aufgenommenen Video wirkte Strache im Kreis von Vertrauten und einer angeblichen Oligarchin anfällig für Korruption.
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