Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, appelliert nach dem Hamas-Vorfall beim ZDF an die Sender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ausgewogen und an Fakten orientiert zu berichten. Es dürfe „kein Zweifel daran bestehen, dass die Berichterstattung neutral und ausgewogen ist. Umso wichtiger ist es, dass die Sender alles tun, um zu verhindern, dass hier Personen beschäftigt werden, die diese Neutralität gefährden könnten“, sagte Klein WELT.
„Hier darf weder bagatellisiert noch verharmlost werden. Denn ihre Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut und der journalistische Kernauftrag, nicht nur der öffentlich-rechtlichen, sondern aller Qualitätsmedien.“
Man könne die Verantwortung der Medien in Deutschland für die Einhaltung eines fairen, unparteiischen Journalismus, der Quellen prüft sowie Propaganda erkennt und benennt, nicht hoch genug einschätzen, betonte Klein. Gerade die öffentlich-rechtlichen Sender stünden aufgrund ihres Programmauftrags besonders in der Pflicht. „Wenn sie dieser Verantwortung nicht gerecht werden, leisten sie ungewollt der antisemitischen Stimmung in der Gesellschaft Vorschub. Menschen in Deutschland – gerade jene, die mit dem Nahen Osten nicht vertraut sind – orientieren sich an dem, was sie in Nachrichten und Reportagen sehen.“
Das ZDF hatte am Montag erklärt, dass ein Dokument Israels belege, dass es sich bei einem Techniker der ZDF-Partnerfirma Palestine Media Production (PMP) um ein Mitglied der Terrororganisation Hamas handelt. Die Zusammenarbeit mit PMP sei daher beendet. Am Dienstag betonte das ZDF in einer Mitteilung: Der Mann sei kein ZDF-Mitarbeiter und in journalistische Fragen nicht eingebunden gewesen.
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