Es ist ein Vorgang, der die Glaubwürdigkeit des ÖRR weiter erschüttert. Nachdem bekannt wurde, dass ein für eine ZDF-Partnerfirma arbeitender Techniker ein Hamas-Terrorist war, hat die ARD sich von allen ihren Mitarbeitern nochmals versichern lassen, dass „keine Nähe zu Terrororganisationen“ bestehe. Das ARD-Studio Tel Aviv arbeite mit „wenigen Einzelpersonen“ in Gaza zusammen.

„Die Zusammenarbeit mit diesen Personen ist seit etlichen Jahren vertrauensvoll und begann jeweils bereits vor dem 7. Oktober 2023. In einer Reihe von persönlichen Gesprächen und früheren Begegnungen haben sie gegenüber Mitarbeitern des ARD-Studios Tel Aviv glaubhaft gemacht, dass keine Nähe zu Terrororganisationen besteht. Sie haben dies aktuell jeweils noch einmal versichert“, teilte der für das ARD-Studio Tel Aviv verantwortliche Bayerische Rundfunk auf WELT-Anfrage mit und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung.

Darüber hinaus seien bereits frühzeitig weitere Maßnahmen ergriffen worden, um die Angaben zu überprüfen. Beispielsweise habe man Social-Media-Profile der betreffenden Personen ausgewertet. Sämtliches Material aus Gaza werde im ARD-Studio Tel Aviv „nach strengen journalistischen Kriterien bearbeitet. Dazu gehört unter anderem auch der Abgleich mit weiteren Quellen, wie z.B. internationalen Hilfsorganisationen und den israelischen Streitkräften“, so der BR.

Viele Fragen von WELT lässt der BR aber offen. So bleibt unklar, um wie viele ARD-Mitarbeiter es sich im Gaza-Streifen genau handelt, wie diese von der ARD Tel Aviv überprüft wurden und in welchem Umfang. Zudem ließ der BR die Frage unbeantwortet, ob es sich bei den „Augenzeugen“ im Gaza-Streifen, auf deren Schilderungen sich die Sender beispielsweise bei der Berichterstattung um das Al-Shifa-Krankenhaus gestützt haben, ebenfalls um „Beschäftigte“ handelt und ob diese auch auf eine mögliche Hamas-Zugehörigkeit überprüft wurden.

ARD arbeitet mit „Einzelpersonen“ in Gaza zusammen

Alle internationalen Medien sind bei der Berichterstattung aus dem Gaza-Streifen auf die sogenannten Ortskräfte angewiesen, da der Zugang zu dem Gebiet für internationale Medien durch Israel seit dem 7. Oktober 2023 weitestgehend blockiert wird. Die ARD arbeitet nach eigenen Angaben hier anders als das ZDF nicht mit anderen Produktionsfirmen oder Medienbüros im Gaza-Streifen zusammen, „sondern nur mit wenigen Einzelpersonen“.

Das ZDF hatte Anfang der Woche mitgeteilt, ein am 19. Oktober bei einem israelischen Angriff in Gaza getöteter Techniker einer Produktionsfirma sei nach glaubwürdigen israelischen Angaben Mitglied einer Unterorganisation der Terrororganisation Hamas gewesen. Zuvor hatte der Sender die Hamas-Mitgliedschaft bestritten. Der Sender hatte nach Bekanntwerden der Terror-Mitgliedschaft die Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma bis auf Weiteres eingestellt.

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