Russische Luftangriffe der Nacht trafen vor allem die nordukrainische Stadt Sumy, die nach örtlichen Angaben in einer Stunde von zehn Kampfdrohnen attackiert wurde. Ein Wohnhaus und andere zivile Objekte seien getroffen worden, teilte Militärgouverneur Oleh Hryhorow auf Telegram mit. Der Zivilschutz berichtete von mindestens elf Verletzten.
Dieser Liveticker wurde eingestellt. Alle aktuellen Entwicklungen um den Ukraine-Krieg und die Sicherheitspolitik in Europa finden Sie hier.
12:42 Uhr – Russland soll Rakete eingesetzt haben, wegen der Trump ein Abkommen aufkündigte
Russland soll die Ukraine in den vergangenen Monaten mit einer Marschflugrakete angegriffen haben, deren geheime Entwicklung Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident dazu veranlasst hatte, ein Atomwaffenkontrollabkommen mit Moskau aufzukündigen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf den ukrainischen Außenminister Andrii Sybiha. Russland habe die bodengestützte Rakete 9M729 seit August 23-Mal auf die Ukraine geschossen, zitiert Reuters einen weiteren hochrangigen ukrainischen Beamten. Auch im Jahr 2022 habe die Ukraine zwei Abschüsse der Rakete registriert.
Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht sofort auf eine Anfrage. Die Rakete 9M729 hatte die USA im Jahr 2019 zum Ausstieg aus dem Vertrag über mittelstreckige Nuklearwaffen (INF-Vertrag) veranlasst. Die damalige Trump-Regierung erklärte, die Rakete verstoße gegen den Vertrag und könne weit über ihre Reichweite von 500 Kilometern hinaus fliegen, obwohl Russland dies bestritt.
Die Rakete, die mit einem nuklearen oder konventionellen Sprengkopf bestückt werden kann, hat laut der Website „Missile Threat“ des Center for Strategic and International Studies in Washington eine Reichweite von 2500 Kilometern. Eine militärische Quelle gab gegenüber Reuters an, dass eine von Russland am 5. Oktober abgefeuerte 9M729 mehr als 1200 Kilometer flog, bevor sie in der Ukraine einschlug.
12:11 Uhr – UN: Russische Angriffe legen Versorgungssysteme in der Ukraine lahm
In der Ukraine haben massive russische Luftangriffe laut den UN Teile der Energie-, Wasser- und Heizungssysteme lahmgelegt. Die Lage für die betroffenen Menschen spitze sich angesichts des aufziehenden Winters mit eisigen Temperaturen zu, sagte der UN-Nothilfekoordinator für die Ukraine, Matthias Schmale, am Freitag in Genf. In der 40.000 Einwohner zählenden Stadt Schostka in der Region Sumy sei es nach russischen Attacken fast im gesamten Oktober zu Stromausfällen gekommen.
12:00 Uhr – Orbán will von Trump Ausnahme von US-Sanktionen gegen russisches Öl
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán will bei US-Präsident Donald Trump eine Ausnahme von den amerikanischen Sanktionen gegen russisches Öl erwirken. Er hoffe, Trump bei einem Treffen Ende nächster Woche in Washington von der besonderen Lage Ungarns überzeugen zu können, sagte Orbán am Freitag. Als Grund nannte der langjährige Trump-Verbündete die hohe Abhängigkeit seines Landes von Pipeline-Lieferungen für die Energieversorgung. „Ungarn ist ein Binnenstaat“, sagte Orban. „Wir sind von den Transportwegen abhängig, die Ungarn mit Energie versorgen. Das sind hauptsächlich Pipelines.“ Man müsse den USA diese besondere Situation verständlich machen, wenn man Ausnahmen von den Sanktionen gegen Russland erwirken wolle.
09:40 Uhr – Ukrainische Drohnen treffen Heizkraftwerk in Russland
Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben das Heizkraftwerk der Stadt Orjol beschädigt. Der Gouverneur der Region, Andrej Klytschkow, sprach auf Telegram davon, dass Teile einer abgefangenen Drohne auf die Anlage gestürzt seien. Die Folgen waren seinen Angaben nach Stromausfälle und Probleme mit der Fernwärme in einigen Teilen der Stadt etwa 400 Kilometer südwestlich von Moskau.
Der russische Telegramkanal Astra berichtete zudem von ukrainischen Angriffen auf ein Umspannwerk in der Stadt Wladimir und eine Raffinerie bei Jaroslawl an der Wolga. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 130 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, sie lassen aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe zu.
07:55 Uhr – Elf Verletzte bei russischem Angriff auf Sumy
Bei einem russischen Luftangriff auf die nordostukrainische Stadt Sumy sind örtlichen Behördenangaben zufolge in der Nacht elf Menschen verletzt worden. Darunter seien auch vier Kinder, teilt der staatliche Rettungsdienst auf der Onlineplattform Telegram mit. Der Angriff habe ein Wohnhochhaus, Privathäuser und Infrastruktureinrichtungen getroffen. Regionalgouverneur Ihor Kaltschenko zufolge wurde auch das Eisenbahndepot attackiert. Dabei seien mehrere Waggons zerstört und Gebäude beschädigt worden. Die Region Sumy grenzt an Russland und ist immer wieder Ziel von Drohnen- und Raketenangriffen.
05:15 Uhr – Indischer Ölkonzern kauft wieder russisches Öl
Der größte indische Raffineriekonzern Indian Oil Corp (IOC) kauft Insidern zufolge wieder russisches Öl. Das Unternehmen habe fünf Ladungen für die Lieferung im Dezember von nicht sanktionierten Anbietern erworben, hieß es am Freitag aus Handelskreisen. Damit nimmt der Konzern seine Käufe wieder auf, obwohl die USA den Druck auf Indien erhöht haben, kein russisches Öl mehr zu beziehen. Washington hatte vergangene Woche Sanktionen gegen die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt. Daraufhin hatten mehrere indische Raffinerien, darunter Reliance Industries, ihre Käufe von russischem Öl ausgesetzt.
Der Finanzchef von IOC, Anuj Jain, hatte bereits zuvor erklärt, sein Unternehmen werde weiterhin russisches Öl kaufen, wenn die Lieferungen mit den Sanktionen im Einklang stünden. Bei dem jetzigen Geschäft geht es um rund 3,5 Millionen Barrel der russischen Sorte ESPO. Für eine Stellungnahme war das Unternehmen bisher nicht erreichbar. Indien hat sich in den vergangenen drei Jahren zum größten Abnehmer von russischem Öl auf dem Seeweg entwickelt. Wegen der westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Krieges muss Russland sein Öl mit hohen Abschlägen verkaufen.
Donnerstag, 30. Oktober:
21:10 Uhr – Mindestens vier Tote bei schweren russischen Angriffen in der Ukraine
Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen wurden bei den Angriffen verletzt, wie die ukrainischen Behörden am Donnerstag mitteilten. Dem privaten Energieversorger DTEK zufolge wurden Kraftwerke in verschiedenen Regionen beschädigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der Führung in Moskau in Onlinediensten vor, sie habe die „Absicht, alles zu zerstören“.
In der südostukrainischen Stadt Saporischschja wurden nach Angaben des Leiters der regionalen Militärverwaltung zwei Menschen getötet. Weitere 23 Menschen wurden demnach verletzt, darunter sechs Kinder. In der Region Winnyzja nahe Kiew erlag ein siebenjähriges Mädchen den Behörden zufolge ihren Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft der südukrainischen Region Cherson teilte mit, dass dort am Morgen ein Mensch getötet worden sei, als Russland Siedlungen „mit Artillerie, Mörsern und Drohnen von verschiedenen Typen“ angegriffen habe.
19.38 Uhr – Selenskyj: Zwei Menschen bei russischem Angriff auf Kraftwerk getötet
Bei einem russischen Bombenangriff auf ein Wärmekraftwerk in der ostukrainischen Stadt Slowjansk wurden laut Wolodymyr Selenskyj zwei Menschen getötet. Weitere Personen seien verletzt worden, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Er bezeichnet den Angriff in der Region Donezk als reinen Terror. Den regionalen Strafverfolgern zufolge wird zudem in der Stadt Kramatorsk bei Angriffen auf Wohnhäuser eine Person getötet und drei weitere verletzt.
16:46 Uhr – Armeechef Syrskyj an Ostfront bei gefährdeter Stadt Pokrowsk
Der ukrainische Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj hat russischen Angaben über eine Einkesselung der bedrängten Stadt Pokrowsk im Donbass widersprochen. Der General besuchte nach eigenen Angaben den Frontabschnitt im Osten und sprach mit den Kommandeuren der dort eingesetzten Truppen. Nach mehr als einem Jahr andauernder Angriffe sind russische Soldaten mittlerweile von Süden in die Bergbaustadt Pokrowsk eingedrungen; gefährdet ist auch die Nachbarstadt Myrnohrad.
„Die Situation ist komplex, aber die Behauptungen der russischen Propaganda, dass die Verteidigungskräfte der Ukraine in Pokrowsk (...) ‘blockiert‘ seien, entsprechen nicht der Realität“, schrieb Syrskyj auf Facebook.
13:46 Uhr – 700 Drohnen und Raketen – schwerer russischer Luftangriff
Bei einem der schwersten Luftangriffe in mehr als dreieinhalb Jahren Krieg hat Russland die Ukraine mit Hunderten Kampfdrohnen, Marschflugkörpern und Raketen beschossen. Die nächtliche Attacke traf nach ukrainischen Angaben vor allem das Stromnetz und verursachte Notabschaltungen in mehreren Landesteilen.
Besonders viele Opfer gab es in der südukrainischen Großstadt Saporischschja. Dort starben Behörden zufolge mindestens zwei Menschen und 23 wurden verletzt. „Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört“, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, auf Telegram. Am Vormittag wurden drei Menschen in der ostukrainischen Stadt Slowjansk durch russische Raketenartillerie getötet, wie die Stadtverwaltung mitteilte.
Die ukrainische Luftwaffe zählte bei dem Angriff 705 feindliche Flugobjekte, darunter 653 Drohnen, 4 Hyperschallraketen Kinschal, fünf ballistische Raketen Iskander-M und mehr als 60 Marschflugkörper verschiedener Typen. 623 Flugobjekte wurden nach diesen Militärangaben ausgeschaltet. Aber es habe Einschläge an 20 verschiedenen Stellen gegeben. Ausgehend von der täglichen Zählung des US-Instituts CSIS dürfte es der drittschwerste russische Luftangriff des Kriegs gewesen sein.
Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es habe sich um Vergeltung nach ukrainischen Drohnenangriffen gehandelt. Ziele der Raketen- und Drohnenschläge seien neben den Anlagen der Energieinfrastruktur auch Rüstungsunternehmen sowie Militärflugplätze in der Ukraine gewesen.
Betroffen waren nach Präsident Selenskyjs Angaben alle Landesteile – Tschernihiw und Sumy im Norden, Kiew und Tscherkassy im Zentrum des Landes, Mykolajiw und Dnipropetrowsk im Süden sowie Lwiw und Iwano-Frankiwsk im Westen.
12:52 Uhr – Polens Luftwaffe fängt erneut russischen Aufklärer ab
Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben erneut ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Donnerstagmorgen von zwei polnischen Kampfjets vom Typ MiG-29 eskortiert worden, sagte Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz in Kartuzy bei Danzig. Polens Luftraum sei dabei nicht verletzt worden.
Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Tagen. Erst am Dienstag war nach Angaben des Oberkommandos der polnischen Armee ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ IL-20 in der Nähe von Polens Ostseeküste von zwei Kampfjets abgefangen worden. Die Maschine war im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs.
12:28 Uhr – Kreml droht Trump mit Wiederaufnahme von Atomwaffentests
Russland droht für den Fall der ersten Atomwaffentests der USA seit mehr als 30 Jahren ebenfalls mit der Wiederaufnahme solcher Erprobungen. Russland hoffe, dass US-Präsident Trump über die jüngsten russischen Waffentests der Rakete „Burewestnik“ und der Unterwasserdrohne „Poseidon“ korrekt informiert worden sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Es habe sich nicht um Atomwaffentests gehandelt, betonte er.
Zugleich sagte Peskow, dass Russland weiter zu atomaren Abrüstungsverhandlungen mit den USA bereit sei. Es habe aber auf seine Vorschläge bisher keine Reaktion von Trump erhalten.
„Bis jetzt war uns nicht bekannt, dass jemand Tests durchführt. Und wenn damit irgendwie der Test des ‚Burewestnik‘ gemeint ist, dann handelt es sich dabei auf keinen Fall um einen Atomtest. Alle Länder entwickeln ihre Verteidigungssysteme weiter, aber das sind keine Atomtests“, stellte Peskow klar. Zugleich sagte er, dass die USA als souveräner Staat das Recht zu solchen Tests hätten. Er erinnerte an frühere Warnungen Putins, nach denen Russland dann ebenbürtig handeln werde.
12:23 Uhr – Ukraine: Russland verstärkt Angriffe auf Pokrowsk
Russische Truppen intensivieren nach ukrainischen Angaben ihre Angriffe auf die östliche Stadt Pokrowsk. Dies teilte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, auf Telegram mit. Die Ukraine verstärke ihre Verteidigung, um die Angriffe abzuwehren. „Die oberste Priorität ist es, das Leben unserer Soldaten zu retten“, fügte er hinzu.
12:06 Uhr – Zwei Tote bei schweren russischen Angriffen in der Ukraine
Bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Mehr als 20 weitere Menschen wurden bei den Angriffen verletzt, wie die ukrainischen Behörden am Donnerstag mitteilten. Dem privaten Energieversorger DTEK zufolge wurden Kraftwerke in verschiedenen Regionen beschädigt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf der Führung in Moskau in Onlinediensten vor, sie habe die „Absicht, alles zu zerstören“.
Im Südosten von Saporischschja wurden nach Angaben von Regionalgouverneur Iwan Fedorow zwei Menschen getötet, 17 weitere wurden demnach verletzt, darunter sechs Kinder. Auf von den Behörden veröffentlichten Bildern waren mehrere Stockwerke eines eingestürzten Wohnhauses zu sehen. Vier weitere Menschen wurden in der Region Winnyzja nahe Kiew verletzt. AFP-Journalisten hörten über der Hauptstadt Drohnen.
10:11 Uhr – Mehrere Verletzte in Saporischschja nach russischem Angriff
Bei neuen russischen Angriffen mit Drohnen und Raketen sind in der südukrainischen Stadt Saporischschja nach Behördenangaben mindestens 15 Menschen verletzt worden. Ärzte kümmerten sich um die Verletzten, teilte der Gouverneur des Gebiets, Iwan Fedorow, bei Telegram mit. „Die Besatzer haben mindestens 20 Drohnen und 8 Raketen auf Saporischschja gefeuert. Mehrere Stockwerke eines Wohnheims sind zerstört“, teilte Fedorow mit.
Russland hatte die Region Saporischschja wie die Gebiete Cherson, Donezk und Luhansk schon 2022 annektiert, kontrolliert sie aber nicht komplett. Die Gebietshauptstadt Saporischschja steht weiter unter ukrainischer Kontrolle.
8:12 Uhr – Polen schließt wegen Militäreinsätzen zwei Flughäfen
Polen schließt wegen Militäroperationen die Flughäfen in Radom und Lublin. Das teilt die polnische Flugsicherungsbehörde Pansa mit. Polnische Militärkommandeure erklären, polnische und verbündete Luftstreitkräfte seien wegen des russischen Angriffs auf Ziele in der Ukraine im Einsatz. Radom liegt rund 100 Kilometer südlich von Warschau, Lublin weiter östlich in Richtung Ukraine.
08:00 Uhr – Entwicklungsministerin in Kiew
Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan ist zu politischen Gesprächen über weitere deutsche Unterstützung für die Ukraine in Kiew. Die SPD-Politikerin plant, auch über den Zivilschutz in dem Land und Hilfen für die Bevölkerung zu informieren, wie das Ministerium mitteilte.
Alabali Radovan will auch Voraussetzungen für ein stärkeres Engagement deutscher Unternehmen beim Wiederaufbau in der Ukraine schaffen. Deutschland ist unter den wichtigsten Gebern für das von Russland angegriffene Land.
„Der Wiederaufbau der Ukraine ist ohne eine starke Wirtschaft nicht möglich. Deshalb unterstützen wir weiterhin die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Unternehmen“, sagte Alabali Radovan in Kiew. Und: „Der Wiederaufbau bietet aber auch Chancen für die deutsche Wirtschaft.“
07:50 Uhr – Mindestens elf Verletzte bei neuen russischen Angriffen in der Ukraine
Russland hat die Ukraine in der Nacht zu Donnerstag erneut mit heftigen Luftangriffen überzogen. Dabei wurden im Osten der südostukrainischen Stadt Saporischschja nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens elf Menschen verletzt. Unter den Verletzten seien sechs Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, teilte der Leiter der Militärverwaltung in Saporischschja mit, Iwan Fedorow. Infolge der Angriffe wurde dem staatlichen Netzbetreiber Ukrenergo zufolge in weiten Teilen des Landes der Strom abgeschaltet.
Nach Angaben der ukrainischen Energieministerin Switlana Grintschuk galten die Angriffe erneut der Energieinfrastruktur der Ukraine. Sobald es möglich sei, würden „Rettungskräfte, Reparaturteams und Energiespezialisten damit beginnen, die Folgen des Angriffs zu beseitigen, die Stromversorgung wiederherzustellen und die Schäden zu begutachten“, schrieb sie im Onlinenetzwerk Facebook.
07:30 Uhr – Trump: China arbeitet mit uns an Ukraine-Kriegsende
China und die USA wollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump für ein Ende im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenarbeiten. „Wir haben lange darüber gesprochen“, sagte Trump nach dem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im südkoreanischen Busan. „Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen“, erklärte er auf dem Rückflug nach Washington.
Aus Peking gab es zunächst keine Äußerungen zu dem Treffen. Laut Trump waren sich beide einig, dass Russland und die Ukraine in einem Kampf festhingen. „Er wird uns helfen“, sagte Trump in Bezug auf Xi. Vorab wurde spekuliert, ob Trump China dazu anhalten könnte, seine Ölimporte aus Russland zu stoppen oder zu reduzieren, die auch Geld in Moskaus Kriegskasse spülen. „Wir haben nicht wirklich über Öl gesprochen“, sagte Trump jedoch. Beide hätten zugleich darüber gesprochen, wie man den Krieg beenden könne.
Donnerstag, 30. Oktober
18:16 Uhr – Pokrowsk ist nicht von russischen Truppen abgeriegelt
Die umkämpfte Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine ist nach Darstellung des ukrainischen Militärs nicht durch russische Truppen abgeriegelt. Die Nachschublinien rund um den wichtigen Logistikknotenpunkt seien nicht unterbrochen, erklärt die Einsatzgruppe Ost. Sie widerspricht damit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der zuvor erklärt hat, Pokrowsk sei von russischen Truppen umzingelt. Die Situation in Pokrowsk sei dynamisch, russische Truppen versuchten, Infanterie in die Stadt zu verlegen, erklärt das ukrainische Militär. Die eigenen Soldaten fügten den russischen Truppen aber „enorme Verluste“ zu.
16:37 Uhr – Menschenrechtler: Tausende ukrainische Zivilisten in russischer Haft
Zehntausende ukrainische Zivilisten sind nach Angaben von Menschenrechtlern in Gefängnissen im besetzten Osten der Ukraine sowie in ganz Russland inhaftiert. „In russischen Gefängnissen werden ukrainische Zivilisten mit Elektroschocks gefoltert, sexuell missbraucht, ukrainische Tattoos werden ausgebrannt und Leichnamen werden Organe entnommen“, erklärte Valerio Krüger, Sprecher des Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), am Mittwoch in Frankfurt.
In Russland würden Regime- und Kriegskritiker für Flugblätter, Social-Media-Posts oder symbolische Proteste kriminalisiert, gefoltert und für Jahre weggesperrt. „Freiheit und Frieden unter Putin wird es weder für die Ukraine noch für Kritiker in Russland geben“, sagte Krüger. Europa müsse daher mit Stärke und Entschiedenheit vorgehen, „denn nur diese Sprache versteht Putin“.
Krüger äußerte sich anlässlich des „Tages der politischen Gefangenen in Russland“ am 30. Oktober. Vor 51 Jahren, am 30. Oktober 1974, begingen Gefangene des sowjetischen Gulag - also sowjetischer Straflager - mit Hungerstreiks und anderen Protestaktionen erstmals den „Tag der politischen Gefangenen in der UdSSR“.
13:00 Uhr – Putin: Haben atomwaffentauglichen Supertorpedo „Poseidon“ getestet
Russland hat nach Angaben von Präsident Putin einen atomwaffentauglichen Supertorpedo vom Typ Poseidon getestet. Dies sei ein großer Erfolg, sagte Putin. Der Test habe am Dienstag stattgefunden. Die Leistung des „Poseidon“-Torpedos übertreffe die der Interkontinentalrakete Sarmat, fügte der Präsident hinzu.
Experten in den USA und Russland haben den „Poseidon“ als eine neue Kategorie von Vergeltungswaffe beschrieben, die in der Lage sei, radioaktive Wellen im Meer auszulösen, die Küstenstädte unbewohnbar machen könnten.
10:40 Uhr – Polens Luftwaffe fängt russischen Aufklärer über Ostsee ab
Kampfjets der polnischen Luftwaffe haben ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee abgefangen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei am Dienstag im internationalen Luftraum ohne Flugplan und mit ausgeschaltetem Transponder unterwegs gewesen, teilte das Oberkommando der polnischen Streitkräfte am Mittwoch auf X mit.
10:37 Uhr – USA verringert Militärpräsenz an Nato-Ostflanke
Die USA werden ihre Militärpräsenz im östlichen Europa nach Angaben der Regierung in Bukarest verringern. Die USA hätten Rumänien und andere Verbündete darüber informiert, dass sie einen Teil ihrer Truppen an der Nato-Ostflanke reduzieren würden, teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. „Die Entscheidung der USA besteht darin, die Rotation einer Brigade in Europa aufzuheben, die Einheiten in mehreren Nato-Ländern hatte.“
Der Außen-Experte Nico Lange sagte bei WELT TV: „Das ist nichts Plötzliches, sondern ist Teil der Strategieentwicklung der Amerikaner. Das ist ja auch ein Grund, warum Deutschland zum Beispiel eine Brigade in Litauen stationiert, warum die Europäer mehr Verantwortung für die Ostflanke übernehmen wollen. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir mehr machen müssen in Europa selbst. Die Amerikaner gehen aber nicht ganz, sondern sie ziehen bestimmte Einheiten weg. Und dann diese Fähigkeiten müssen durch die Europäer aufgefangen werden.“
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