• Die Löhne für Pflegekräfte sind bundesweit um 4,9 Prozent gestiegen.
  • Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind die Löhne gestiegen – alle drei Länder liegen aber weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt.
  • Die höheren Löhne treiben auch die Heimkosten nach oben: Die Eigenanteile dürften um 100 Euro im Monat steigen.

Die Löhne für Pflegekräfte in Deutschland sind erneut gestiegen. Wie aus aktuellen Daten des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) hervorgeht, verdienen Pflegebeschäftigte im Bundesdurchschnitt inzwischen 23,70 Euro pro Stunde – ein Plus von 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Dabei gibt es regionale Unterschiede. Bundesweit am besten bezahlt werden demnach Pflegekräfte in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Weniger Geld als ihre Kolleginnen und Kollegen in Sachsen erhalten Pflegekräfte in Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. 

Mitteldeutschland unter dem Durchschnitt

In Thüringen ist der durchschnittliche Stundenlohn für Pflegekräfte auf 22,53 Euro gestiegen. Damit liegt der Freistaat weiterhin unter dem Bundesschnitt und belegt den vorletzten Platz im bundesweiten Vergleich.

Auch in Sachsen hat sich die Bezahlung von Pflegekräften spürbar verbessert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der durchschnittliche Stundenlohn laut GKV von 21,55 Euro auf 23,32 Euro – ein Zuwachs von 8,2 Prozent und damit stärker als im bundesweiten Durchschnitt. Dennoch liegt Sachsen weiter unter dem Bundesschnitt.

In Sachsen-Anhalt stiegen die durchschnittlichen Stundenlöhne von 22,02 Euro auf 23,53 Euro, also um gut 1,50 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Eigenenteile für Pflegeheim steigen

Mit den jüngsten Lohnsteigerungen setzt sich ein Trend fort, der bereits seit Einführung der Tarifpflicht 2022 zu beobachten ist: Pflegekräfte werden besser und gerechter bezahlt, die Kosten für stationäre Pflegeplätze steigen jedoch deutlich. Die Eigenanteile der Pflegeheimbewohner dürften um durchschnittlich 100 Euro im Monat steigen.

Laut GKV-Chef Oliver Blatt könnten sich Pflegekräfte "darauf verlassen, dass sie fair bezahlt werden". Zugleich warnte er in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur davor, dass die steigenden Löhne die Pflege für viele Menschen teurer machen würden. Die Politik müsse endlich Wege aufzeigen, um höhere Belastungen zu begrenzen.

Hintergrund ist, dass die Pflegeversicherung – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten für Pflege und Betreuung übernimmt. Neben den Personalkosten zahlen Bewohnerinnen und Bewohner zusätzlich für Unterkunft, Verpflegung, Investitionen der Heime und Ausbildungskosten.

MDR/dpa (jst)

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