Der frühere US-Vizepräsident Dick Cheney ist tot. Der Republikaner starb im Alter von 84 Jahren aufgrund von Komplikationen einer Lungenentzündung sowie einer Herz- und Gefäßerkrankung, wie der Sprecher der Familie, Jeremy Adler, erklärte.
Gesundheitliche Probleme hatte Cheney schon seit vielen Jahren – im Jahr 2012 unterzog er sich einer Herztransplantation.
Der umstrittene Hardliner diente zwei US-Präsidenten. Unter Präsident George H. W. Bush leitete er als Verteidigungsminister die US-Streitkräfte zwischen 1989 und 1993. In seine Amtszeit fiel unter anderem der Golfkrieg 1990/1991.
Unter Bushs Sohn George W. Bush kehrte er als Vizepräsident ins öffentliche Leben zurück. Von 2001 bis 2009 bekleidete er als 46. Vizepräsident der Vereinigten Staaten dieses Amt. Er erhöhte den Einfluss des Amtes, indem er ein nationales Sicherheitsteam zusammenstellte, das innerhalb der Regierung oft als eigenständiges Machtzentrum fungierte. Cheney gehörte zu den entschiedenen Befürwortern des Irakkriegs 2003.
In der Regierung des jüngeren Bush agierte Cheney praktisch wie ein Geschäftsführer. Er war maßgeblich an der Umsetzung aller wichtigen Entscheidungen beteiligt und gehörte zu den entschiedenen Befürwortern des Irakkriegs 2003.
Cheney verteidigte konsequent die außergewöhnlichen Instrumente der Überwachung, Inhaftierung und Vernehmung, die die US-Regierung als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 einsetzte. Danach machte sich Cheney für das umstrittene Gefangenenlager Guantanámo Bay, illegale Abhörpraktiken und die Irak-Invasion stark.
Vom Stabschef zum Vizepräsidenten
Cheney hat in der US-Hauptstadt Washington eine beeindruckende Karriere hingelegt: In den 1970ern war er Stabschef im Weißen Haus unter Gerald Ford, später Kongressabgeordneter.
Während seiner Zeit als Vizepräsident im Weißen Haus hatte Cheney ein eher düsteres Image in der Öffentlichkeit – er galt als verschlossen, machthungrig und manipulativ. Aus der aktiven Politik zog er sich nach seinem Ausscheiden aus dem Amt zurück. Im Präsidentschaftswahlkampf 2024 gab er bekannt, dass er für die Demokratin Kamala Harris stimmen wolle – und nicht für den Republikaner Donald Trump.
Cheney wurde er zu einem der schärfsten Kritiker von Trump: „In der 246-jährigen Geschichte unseres Landes gab es noch nie eine Person, die eine größere Bedrohung für unsere Republik darstellte als Donald Trump“, sagte Cheney in einem Fernsehspot für seine Tochter. „Er hat versucht, die letzten Wahlen mit Lügen und Gewalt zu manipulieren, um an der Macht zu bleiben, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten. Er ist ein Feigling.“
Cheney ist 1941 im US-Bundesstaat Nebraska geboren worde, zog später mit seiner Familie nach Wyoming. Er studierte Politikwissenschaft und war Vater zweier Töchter. Seine Tochter Liz ist selbst in der US-Politik aktiv und zählt zu den prominentesten republikanischen Kritikern des ehemaligen Präsidenten Donald Trump.
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