Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) empfängt am Dienstag in Berlin seinen Kollegen Yusuf Tuggar aus Nigeria. US-Präsident Donald Trump hatte dem westafrikanischen Land überraschend mit einem Militäreinsatz gedroht. Nach dem Gespräch wollen die beiden Außenminister um 10.00 Uhr vor die Presse treten, anschließend eröffnen sie das Plenum der Binationalen Kommission beider Länder. Diese war 2011 gegründet worden und umfasst Arbeitsgruppen zu Themen von Politik über Wirtschaft bis zu Kultur.
Die Bundesregierung unterstützt im bevölkerungsreichsten Land Afrikas die Ausbildung und Ausstattung von Sicherheitskräften im Kampf gegen Terrorismus. Trump hatte am Samstag gewarnt, falls die nigerianische Regierung nicht gegen das „Töten von Christen“ durch „islamistische Terroristen“ vorgehe, werde die US-Regierung sämtliche Hilfen sofort einstellen und könnte „mit feuernden Gewehren“ einmarschieren.
Im US-Verteidigungsministerium war man von der Drohung des Präsidenten gegen Nigeria überrascht. Mehrere Pentagon-Vertreter sagten am Montag, sie seien von der Anordnung Trumps völlig unvorbereitet getroffen worden. „Ich glaube, wir erfahren das alle zur gleichen Zeit“, sagte ein US-Militärvertreter.
Einem Vertreter des Verteidigungsministeriums zufolge gibt es bisher keine konkreten Anweisungen zur Vorbereitung von Operationen. Trumps Drohung erfolgte nach intensiver Lobbyarbeit evangelikaler Gruppen und einen Tag, nachdem seine Regierung Nigeria auf eine Liste von Ländern gesetzt hatte, die die Religionsfreiheit verletzen. Das Weiße Haus sprach von einer existenziellen Bedrohung, der Christen in Nigeria ausgesetzt seien.
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