Die Bundesanwaltschaft hat in Dortmund einen Mann festnehmen lassen, der im Internet unter anderem zu Anschlägen auf Politiker aufgerufen haben soll. Der Beschuldigte habe zudem Spenden in Form von Krypto-Währung eingefordert, die als Kopfgeld für die Tötungen ausgelobt werden sollten, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Laut Informationen der Nachrichtenagentur dpa und „Spiegel“ standen auf einer von dem Mann geführten Liste unter anderem die Namen von Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie Ex-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die „Todesliste“ soll mehr als 20 Namen umfasst haben, berichtet der „Spiegel“.
Laut Bundesanwaltschaft führte der deutsch-polnische Staatsangehörige Martin S. die Listen im sogenannten Darknet auf einer von ihm betriebenen Plattform. Dort habe er auch selbst verfasste Todesurteile, Anleitungen zum Bau von Sprengsätzen sowie sensible personenbezogene Daten potenzieller Opfer veröffentlicht.
Dem „Spiegel“ zufolge fanden Ermittler des Bundeskriminalamtes auch „Strafakten“ und „Todesurteile“ gegen Richter oder Staatsanwälte – und rechtsextreme, rassistische und verschwörungsideologische Inhalte.
Zugriff in Dortmund
Die Bundesanwaltschaft wirft dem Mann Terrorismus-Finanzierung, die Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie das gefährdende Verbreiten personenbezogener Daten vor.
Beamte des Bundeskriminalamtes und Spezialkräfte der Bundespolizei in Dortmund nahmen den Verdächtigen den Angaben zufolge am Montagabend in Dortmund fest. Er soll an diesem Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte in Berlin, die Ermittlungen in dem Fall liefen bereits seit Juni. „Wir gehen davon aus, dass der Verdacht auf Terrorismusfinanzierung, dass der sich hier erhärten wird.“ Über mögliche Komplizen des Mannes, der mit seiner Familie in Dortmund wohnt, ist bislang noch nichts öffentlich bekannt.
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