Nach dem Nein des Landesverwaltungsamtes zum Magdeburger Weihnachtsmarkt hofft Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) nun auf Hilfe des Landes. Wie ein Stadtsprecher am Dienstag informierte, hat Borris einen offenen Brief an Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) geschrieben.

Sie erwarte „vom Land, dass diese Weisung sowie die Übertragung der Verantwortung für Terrorschutz und die Forderung nach vollständiger Einzäunung und Taschenkontrollen zurückgenommen werden“, heißt es in dem Schreiben. Magdeburg brauche jetzt Unterstützung, Klarheit und Rückendeckung: „Wir stehen für Sicherheit, aber auch für Freiheit.“

Am Montagabend hatte die Oberbürgermeisterin den Magdeburger Stadtrat darüber informiert, dass auf Anordnung des Landesverwaltungsamtes die Stadt ihrem eigenen Weihnachtsmarkt keine Genehmigung erteilen dürfe. Ihren Worten nach hat das Amt das Sicherheitskonzept der Weihnachtsmarkgesellschaft bemängelt und den Markt als „potenzielles Anschlagsziel“ bezeichnet.

„Diese Aussage werden wir sehr ernst nehmen, da die Sicherheit absolute Priorität hat“, sagte Borris. Jedoch kritisierte sie, dass nicht begründet wurde, worauf diese neue Einschätzung beruht.

„Wir stehen unter massivem Zeitdruck. Der Aufbau des Weihnachtsmarkts läuft, Verträge sind geschlossen, Existenzen, auch für Händler in der gesamten Innenstadt, hängen an Entscheidungen, die in wenigen Tagen getroffen werden müssen“, heißt es in dem offenen Brief an Haseloff. „Wir können nicht länger abwarten, während Zuständigkeiten hin- und hergeschoben werden.“

Am 20. Dezember 2024 war es auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt zur Amokfahrt eines in Sachsen-Anhalt lebenden Arztes aus Saudi-Arabien mit sechs Toten und hunderten Verletzten gekommen. Attentäter Taleb al-Abdulmohsen steht seit Montag in Magdeburg vor Gericht. Für den diesjährigen Markt gab es ein überarbeitetes Sicherheitskonzept.

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