E ine breite Mehrheit der Deutschen feiert Silvester ganz ohne Feuerwerk. Das ergab eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. 63 Prozent der Befragten wollen demnach an Silvester gar kein Feuerwerk zünden, weitere 13 Prozent halten es für wahrscheinlich, dass sie darauf verzichten werden. Nur ein geringer Teil gab an, bestimmt (5 Prozent) oder wahrscheinlich (8 Prozent) böllern zu wollen.
Die Zeit um den Jahresbeginn, wenn die meisten Feuerwerkskörper gezündet werden, verbringen die Deutschen meist lieber im eigenen Zuhause (51 Prozent) oder dem von Verwandten oder Freunden (16 Prozent). Nur ein Fünftel der Befragten (21 Prozent) gab an, am häufigsten zu der Zeit draußen zu sein. Für die repräsentative Umfrage hat YouGov zwischen dem 29. und 31. Oktober insgesamt 2050 volljährige Menschen in Deutschland befragt.
Ähnlich beliebt ist auch ein Böllerverbot – zumindest für privat Feiernde. 24 Prozent der Befragten befürworten ein generelles Verbot für Silvesterfeuerwerk, weitere 34 Prozent würden noch organisiertes Feuerwerk zulassen. Ganz gegen Einschränkungen ist nur jeder elfte Deutsche (9 Prozent). Etwas weniger als ein Drittel der Befragten (29 Prozent) sprach sich für Verbotszonen etwa in Altstädten aus.
Mehr als die Hälfte (52 Prozent) zählte zu ihren wichtigsten Argumenten, dass Tiere durch Feuerwerk erschreckt werden könnten, gefolgt von Müll auf den Straßen (40 Prozent) und der Verletzungsgefahr (32 Prozent). Die Belastung von Notfallmedizinern sahen 29 Prozent der Befragten als wichtiges Argument, die Belastung von Feuerwehr und Polizei 27 Prozent, die Feinstaubbelastung 28 Prozent.
Ein Verbot für den Privatgebrauch befürworten unter anderem die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Berliner Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Gemeinsam mit anderen Organisationen übergaben sie bereits im Januar eine Petition an das Bundesinnenministerium, die nach Angaben des Bündnisses von mehr als 1,9 Millionen Menschen unterzeichnet worden war.
Das Bundesinnenministerium lehnt die Forderung dagegen ab. „Ein bundesweites Überlassungs- und Abbrennverbot für privates Silvesterfeuerwerk wäre aus Sicht des BMI nicht verhältnismäßig“, teilte eine Sprecherin mit. Das Ministerium verweist auf bestehendes Recht, das Ländern und Kommunen bereits heute bestimmte Einschränkungen und Verbote ermögliche. Einige Bundesländer hatten sich vor einer Innenministerkonferenz im Juni dafür ausgesprochen, den Kommunen dabei noch mehr Spielraum zu ermöglichen – unter den Innenministern von Bund und Ländern fand der Vorstoß aber keine Einigung.
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