- Unterhalt billiger und Bedingungen günstiger
- Voigt spricht von "Leuchtturmprojekt"
- Erfurt schlägt "ICE City" als Alternative vor
- Bahn fühlt sich geschmeichelt – und lehnt Vorschlag ab
Thüringens Landeshauptstadt Erfurt und Sachsen-Anhalts größte Stadt Halle haben sich als Standort für den Hauptsitz der Deutschen Bahn (DB) ins Spiel gebracht. Das haben die Oberbürgermeister der beiden Städte, Andreas Horn (CDU) und Alexander Vogt (parteilos), erklärt. Hintergrund ist der Ende 2033 auslaufende Mietvertrag für den aktuellen Sitz der Konzernzentrale in Berlin.
Unterhalt billiger und Bedingungen günstiger
Die beiden mitteldeutschen Kommunalpolitiker verwiesen unter anderem darauf, dass der Unterhalt einer DB-Konzernzentrale in Halle oder Erfurt billiger sei als am derzeitigen Standort in Berlin. Außerdem seien beide Städte gut angebunden, deswegen müssten auch nicht alle Mitarbeiter umziehen. Zudem gebe es in Halle oder Erfurt günstigen Wohnraum für die Mitarbeiter.
Voigt spricht von "Leuchtturmprojekt"
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt nannte die Idee "eine Riesenchance für ein Leuchtturmprojekt in Mitteldeutschland". Die beiden Oberbürgermeister betonten jedoch auch, dass es sich aber nur um eine Initiativbewerbung handle. Gespräche mit Konzernvertretern und der neuen DB-Chefin Evelyn Palla müssten noch geführt werden.
Halles Oberbürgermeister Vogt sagte, ihm und seinem Erfurter Amtskollegen sei wichtig, dass ein großes deutsches Unternehmen nach Ostdeutschland komme. Ob nun Halle in Sachsen-Anhalt oder Erfurt in Thüringen den Zuschlag bekäme, sei letztlich egal. Das sei auch ein wichtiges Signal mit Blick auf die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt.
Erfurt schlägt "ICE City" vor
In Erfurt bietet sich nach Ansicht des dortigen OB Horn das Gelände der geplanten "ICE City" auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an. Die Bahn hatte dort bereits Investitionen von mehreren hundert Millionen Euro in ein Weiterbildungszentrum und einen Bürokomplex angekündigt. In Halle gibt es nach Angaben von OB Vogt ein großes Gelände direkt am Hauptbahnhof, das zur Bebauung zur Verfügung stünde.
Bahn lehnt Vorschlag "geschmeichelt" ab
Konzernzentrale der Deutschen BahnBildrechte: picture alliance / | Daniel KalkerLaut Bahn stellt sich die Frage nach einem neuen Standort derzeit allerdings gar nicht. In einer Mitteilung heißt es, man fühle sich geschmeichelt. "In Halle schlägt ein großes Eisenbahnerherz. Der Bahnknoten Halle ist nach mehrfachem Ausbau heute ein bedeutendes Fernverkehrskreuz."
Der Konzern verwies aber auf die "außergewöhnlich enge Partnerschaft" mit Berlin. "Mit Berlin verbindet uns als größter Arbeitgeber der Stadt mit rund 20.000 Beschäftigten und der Nähe zu den politischen Interessensvertretungen eine Partnerschaft, an der wir weiterhin festhalten", so die Bahn.
Die Konzernzentrale befindet sich derzeit im Bahn-Tower am Potsdamer Platz in Berlin.
dpa (dni)
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