Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert einen Stopp des in der Koalition geplanten Rentenpakets. „Kabinettsbeschlüsse können geändert werden“, sagte Dulger auf dem Arbeitgebertag in Berlin. „Wenn sie falsch sind, dann muss das Parlament sie ändern.“ Seine „volle Unterstützung“ hätten die jungen Abgeordneten der Unionsfraktion, die die Milliardenkosten durch das geplante Paket zum Thema in der Koalition machten, sagte Dulger.

Die Junge Gruppe in der Unionsfraktion lehnt die bereits im Bundestag beratene Reformpläne in jetziger Form ab. Der Arbeitgeberpräsident machte zugleich deutlich, dass er nicht nur das Anliegen der Jungen Gruppe teilt, die Änderungen fordern. Dulger lehnt das gesamte Paket ab. „Vielleicht würde der Politik in dieser Situation eine Denkpause helfen, um danach klug zu entscheiden.“

Durch die geplante Fixierung des Sicherungsniveaus der Rente im Verhältnis zu den Löhnen bei 48 Prozent – geplant ist dies bis 2031 – „versündigen wir uns an der nachfolgenden Generation“, sagte Dulger. „Zusammen mit dem Wahlgeschenk namens Mütterrente wird uns die Festschreibung des Rentenniveaus in den nächsten 15 Jahren rund 200 Milliarden Euro kosten – plus unabsehbarer Folgekosten.“

Dagegen setzte Dulger die Forderung nach einem höheren Rentenalter. „Wenn die Menschen älter werden, muss auch die Regelaltersgrenze schrittweise angehoben werden“, sagte er. Da es an Fachkräften fehle, dürfe es zudem keine vorzeitige abschlagsfreie sogenannte „Rente mit 63“ mehr geben.

Merz für Beschluss noch im Dezember

Nach Dulger kommen bei den Arbeitgebern unter anderem Bundeskanzler Friedrich Merz (SPD), der Junge-Union-Chef Johannes Winkel (CDU) und Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) zu Wort. Merz und Bas wollen, dass das von der Arbeitsministerin eingebrachte Rentenpaket noch im Dezember im Bundestag beschlossen wird.

Der Kritikpunkt der Unionsjungen: Mit Bas‘ Gesetzentwurf soll das Rentenniveau auch nach 2031 über dem Wert liegen, der ohne Gesetz gelten würde. 48 Prozent Rentenniveau bis 2031 akzeptieren die Unionsjungen, ein Prozentpunkt mehr als ohne Gesetz ab 2032 lehnen sie ab.

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