Explodierende Böller, Verletzte, Tumulte: Für die Silvesternacht rechnet die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erneut mit massiven Problemen – und warnt vor zu wenig Einsatzkräften. „Die Polizeibehörden planen schon jetzt die Einsatzlagen und Einsatzkräfte vor und sie verzweifeln, weil es nicht genug Kräfte gibt“, sagte GdP-Chef Jochen Kopelke der „Rheinischen Post“ (Donnerstag).

„Schreckschusswaffen, Gruppengewalt, geplante Hinterhalte – so was erwartet uns. Und es frustriert an Silvester, nachts alleine in der Blaulichtwelt zu stehen“, so Kopelke. „Nachts müssen Richterinnen und Richter nicht zu Hause, sondern in den Arrest- und Gewahrsamsbereichen arbeiten.“

Behörden träfen bereits besondere Vorkehrungen, da Zahl und Gefährlichkeit von Sprengkörpern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hätten. Kopelke fordert deshalb mehr Böllerverbote und zusätzliche Schutzzonen in Städten. Der illegale Verkauf von Schreckschusswaffen müsse unterbunden werden, auch sollen „Mehrfach-Straftäter der letzten Jahre“ Meldeauflagen oder Platzverweise bekommen.

Von der in der kommenden Woche tagenden Innenministerkonferenz erwartet der GdP-Vorsitzende konkrete Signale für einen besseren Schutz der Polizeibeamten an Silvester.

Debatte um Böllerverbote

Unterdessen bekräftigte die Linke im Bundestag am Mittwoch ihre Forderung nach strengeren Regeln für privates Feuerwerk. Mit Verweis auf Verletzte, Lärm und Stress wirbt sie für mehr kommunale Verbotsmöglichkeiten ab dem Jahreswechsel 2026/27. Reicht das nicht aus, solle 2027/28 ein bundesweites Böllerverbot folgen. Professionelles Feuerwerk bliebe erlaubt.

In Umfragen findet das Anliegen breite Unterstützung. Laut einer YouGov-Erhebung feiern 63 Prozent der Befragten Silvester ohne Feuerwerk; nur 5 Prozent wollen sicher böllern. Für verbindliche Regeln wäre eine bundesweite Entscheidung nötig.

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