Nach dem Schusswaffenangriff in Washington mit zwei schwer verletzten Soldaten der Nationalgarde ist das Entsetzen groß. Der Fall erschütterte die USA unmittelbar vor dem wichtigen Feiertag Thanksgiving. Die Schüsse fielen am Mittwochnachmittag (Ortszeit) vor einer U-Bahnhaltestelle mitten im Zentrum der Hauptstadt.
US-Präsident Donald Trump verurteilte die Tat in einer Ansprache an die Nation. „Dieser abscheuliche Angriff war ein Akt des Bösen, ein Akt des Hasses und ein Akt des Terrors“, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit).
Parteiübergreifend kritisierten auch weitere Politiker die Tat und drückten ihr Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörigen aus. „Gewalt hat in Amerika keinen Platz“, schrieb der ehemalige demokratische US-Präsident Barack Obama in einem Beitrag auf X. „Michelle und ich beten für die Soldaten, die heute in Washington, DC erschossen wurden, und senden ihren Familien unsere Liebe, die nun unter den tragischsten Umständen in diese Feiertagssaison gehen.“
Ähnlich äußerte sich Gavin Newsom, demokratischer Gouverneur des Bundesstaats Kalifornien. „Gewalt jeglicher Art gegen die tapferen Männer und Frauen in Uniform, die selbstlos unseren Gemeinden und unserem Land dienen, darf nicht toleriert werden.“ Die Schüsse auf Angehörige der Nationalgarde in Washington seien „schrecklich und inakzeptabel“. „Jen und ich beten für die Soldaten, ihre Familien und die gesamte Gemeinschaft der Nationalgarde.“
Elon Musk, Tech-Milliardär und ehemaliger Sonderberater der Trump-Regierung, drückte ebenfalls seine Anteilnahme aus – und forderte Konsequenzen. „Mein tiefstes Beileid gilt den Familien der beiden Nationalgardisten, die heute kaltblütig ermordet wurden“, schrieb Musk auf X. „Wie viele unschuldige Menschen müssen noch sterben, bevor unser kaputtes System reformiert wird? Es sind radikale Maßnahmen erforderlich.“
Der einflussreiche republikanische US-Senator Ted Cruz zeigte sich „zutiefst empört über die sinnlose und feige Gewalttat, die sich heute in Washington, D.C., ereignet hat“. Mit seiner Ehefrau trauere er um die Opfer und bete für ihre Familien. „Wir stehen heute und jeden Tag an der Seite unserer tapferen Einsatzkräfte“, schrieb er auf X. Mit seinem Team werde er die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff weiterhin beobachten. „Der Gerechtigkeit wird Genüge getan werden.“
Vizepräsident J.D. Vance lobte auf X die Ankündigung von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, zusätzliche Soldaten in die Hauptstadt zu entsenden. „Wir sind alle untröstlich über den Verlust unserer tapferen Nationalgardisten“, schrieb Vance. „Sie sind die besten der Welt, wir können uns glücklich schätzen, sie zu haben, und der heutige Tag erinnert uns auf brutale Weise daran, was wir jeden Tag von ihnen verlangen.“
„Viele unserer Wähler werden nicht nur Worte, sondern Taten verlangen, und das ist eine völlig angemessene Reaktion. Wir werden zunächst den Schützen vor Gericht stellen und dann unsere Bemühungen verdoppeln, Menschen auszuweisen, die kein Recht haben, sich in unserem Land aufzuhalten“, schrieb Vance in einem weiteren Beitrag auf der Online-Plattform.
Schuldzuweisungen im Netz
In sozialen Netzwerken kam es unterdessen auch zu gegenseitigen Schuldzuweisungen. Einige argumentierten, die Nationalgarde hätte gar nicht in Washington stationiert werden dürfen und sei dadurch unnötig gefährdet worden. Andere machten die Rhetorik demokratischer Kongressmitglieder für den Angriff mitverantwortlich.
US-Heimatschutzministerin Kristi Noem verurteilte den mutmaßlichen Täter und warnte vor zunehmender Feindseligkeit gegenüber den Soldaten. „Diese Männer und Frauen der Nationalgarde sind Mütter, Väter, Schwestern, Töchter – Kinder Gottes –, die dieselben grundlegenden Gesetze zur öffentlichen Sicherheit und Einwanderung durchsetzen, die seit Jahrzehnten in Kraft sind“, schrieb Noem ebenfalls auf X. „Die Politiker und Medien, die unsere Männer und Frauen in Uniform weiterhin diffamieren, müssen sich lange und kritisch im Spiegel betrachten.“
Der Trump-Berater und stellvertretende Stabschef des Weißen Hauses, Stephen Miller, kritisierte, dass die USA „noch nie mit einer solchen Bedrohung konfrontiert waren“. 20 Millionen Menschen seien aus den „gescheiterten Gesellschaften dieser Welt in unser Land gebracht“ worden – „ohne Überprüfung, ohne Auflagen, ohne Regeln“, sagte Miller gegenüber dem TV-Sender „Fox News“. „Vier Jahre lang haben sie dieses Land überschwemmt – und jetzt wird als Folge davon noch mehr Blut vergossen“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf die Amtszeit des früheren demokratischen Präsidenten Joe Biden.
Die US-Organisation AfghanEvac, die sich für Afghanen einsetzt, warnte davor, den Angriff politisch zu instrumentalisieren. Die isolierte Tat eines Einzelnen dürfe nicht als Vorwand dienen, eine ganze Gemeinschaft zu diskreditieren, hieß es in einer Mitteilung. Dies trage nicht zur Sicherheit bei, sondern treibe die gesellschaftliche Spaltung weiter voran.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt beim ursprünglichen Autor. Die erneute Veröffentlichung dieses Artikels dient ausschließlich der Informationsverbreitung und stellt keine Anlageberatung dar. Bei Verstößen kontaktieren Sie uns bitte umgehend. Wir werden bei Bedarf Korrekturen oder Löschungen vornehmen. Vielen Dank.