Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke, warnt seine Partei von einer Annäherung an die AfD. „Die CDU wäre kaputt“, wenn sie mit der AfD zusammenarbeite, sagte der CDU-Politiker im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Mit Blick auf mögliche Wahlerfolge der AfD in ostdeutschen Ländern erklärte er: „Der AfD beim Einzug in die Staatskanzlei zu helfen, wäre ein historischer Sündenfall. Bürgerlich-christliche Parteien haben sich in Deutschland schon einmal historisch versündigt, weil sie der falschen Partei an die Macht geholfen haben. So etwas darf sich nie wiederholen. Ansonsten werden wir nach den Wahlen in Ostdeutschland 2026 alle in einem anderen Land leben.“

Einen Kurswechsel lehnte er ab. Eine Mitgliederstudie der Konrad-Adenauer-Stiftung hätte gezeigt: „Das durchschnittliche CDU-Mitglied steht weiter rechts als der durchschnittliche CDU-Wähler. Und der durchschnittliche CDU-Funktionär steht noch mal weiter rechts als das durchschnittliche Parteimitglied. Das muss man bei Entscheidungen im Hinterkopf haben: Wir sollten Politik für die Wählerinnen und Wähler machen, nicht für die Funktionärselite.“

Ein Verweis auf „Hoffnungsträger“ Hendrik Wüst

Es ein nun „essenziell, dass die Bundesregierung jetzt Tritt“ fasse. „In immer mehr Familien arbeiten beide Elternteile und kommen trotzdem nicht über die Runden, weil die Mieten unbezahlbar werden, weil Eigentum zur Illusion wird und Energie- wie Lebensmittelkosten durch die Decke gehen. Ich sehe nicht, dass die Bundesregierung diese Fragen klar adressiert“, sagte der CDU-Politiker im Interview. „Stattdessen ringen Union und SPD seit einem halben Jahr um eine Bürgergeldreform und zerlegen sich beim Thema Rente“, kritisierte er.

Bereits im November hatte Radtke hart mit Bundesregierung abgerechnet, und zwar im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“). Damals fielen wenig schmeichelhafte Worte. „Jeder, der es gut mit der Union und dieser Regierung meint, ist jede Woche aufs Neue erstaunt und entsetzt über die Fettnapfquote“, so der CDA-Chef damals in der „SZ“.

In aktuellen Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bezog Radtke nun innerparteilich klar Position und lobte ausdrücklich Nordrhein-Westfalen und die dort regierende schwarz-grüne Koalition. Die guten Umfragewerte dort hätten viel mit Ministerpräsident Hendrik Wüst zu tun „und mit dem geräuscharmen Regieren der schwarz-grünen Koalition in Düsseldorf, wo Probleme intern diskutiert und abgeräumt werden“, so der CDA-Chef.

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